Wenn man es sich genau überlegt hat Splinter Cell Conviction viel mit Alan Wake gemeinsam: Zum einen geht es um Licht und Schatten und zum anderen hätte beide schon vor einiger Zeit erscheinen sollen. Während Alan Wakes Schicksal im Dunklen verborgen blieb zeigte man sich bei Entwickler Ubisoft etwas offener. Die Ursprünge des Spiels liegen 2 Jahre zurück, denn auf dem UbiDays 2007 zeigte man erstmals, wie man sich den neuen Splinter Cell-Titel vorgestellt hat. Statt einfach nur ein mehr oder weniger lineares Level möglichst ungesehen zu durchqueren zeigt das Video, wie Protagonist Sam Fisher sich bei Tag durch das offene Korean War Veterans Memorial in Washington DC durchkämpft. Allerdings nicht als Spezial-Agent sonder als abtrünniger Agent, der nur mithilfe von geschickter Ablenkung und harten Fäusten zum Ziel kommt. Als kleine Erinnerung eben jener Trailer:
Und dann plötzlich verschwand das Spiel. Warum weiß eigentlich niemand, vielleicht erinnerte es zu sehr an das noch im selben Jahr erscheinende Assassins Creed? Und auch bei Splinter Cell: Conviction gab es wieder Gerüchte, dass es nicht mehr erscheinen wird, bis mehr oder weniger offen bekannt wurde, dass man das Spiel nochmal vollkommen neu angehen würde. Und so vergingen ganze 2 Jahre bis sich der neue Sam der Öffentlichkeit präsentieren würde – Und es hat sich einiges getan!
Schon der Einstieg in die Präsentation zeigt eines ganz deutlich: Das Spiel wird sehr brutal. Das spielbare „Verhör“ steht einem Jack Bauer oder dem aktuellen Bond in Sachen Intensität und Brutalität im nichts nach. Hier zeigt sich auch der Anschlusspunkt zum 4. Teil, der tödliche Autounfall seiner Tochter Sarah scheint wohl alles andere als zufällig gewesen zu sein. Dabei etwas beiläufig, aber dafür besonders interessant: Statt des bekannten OPSETs werde alle Missionsziele und Storyelemente als Projektion in das Spiel eingebunden – Auf ein HUD wird darüber hinaus verzichtet.
Weiter geht es draußen in den Straßen, diesmal bei Nacht. Was gleich auffällt: Sam ist wesentlich Flinker und Agiler als in den Vorgängern und in den Kletterszenen steht er einem Altair in nichts nach. Das entscheidende Feature, an denen sich die Meinungen von Fans der Serie scheiden könnten ist die „Mark and Execute„-Fähigkeit, bei der Sam durch eine Tür oder ein Fenster hindurch Gegner und Gegenstände anvisieren kann und dann quasi auf Knopfdruck in den Raum stürmt und die Ziele abschießt. Somit bekommt das ursprüngliche Schleichspiel eine sehr starke Betonung auf Action – Eigentliches Bewegen durch Schatten und Spielereien mit Licht etc. waren leider nicht zu sehen.
Ein weiteres Feature, welches noch im Wesentlich auf der 2007er Präsentation aufbaut ist die sogenannte „Last Known Position„. Verschwindet Sam aus dem Sichtfeld der Gegner wird seine letzte bekannte Position angezeigt. Während die Gegner dann in der Gegend alles absuchen kann man dann als Spieler schnell die Flucht ergreifen oder die Möglichkeit nutzten den Gegner zu flankieren. Die komplette Gameplay-Demo hier im Video:
Alles in allem eine nicht leicht zu beurteilenden Präsentation. Würde das ganze Spiel auf einer neuen Marke aufbauen klingt alles fantastisch (Sofern man sich nicht an der Gewalt stört), allerdings steht vorne auf dem Cover immer noch Splinter Cell – Also im Grunde das genaue Gegenteil von Schießerei. Dürfte es für die Einen ein interessantes Spiel mit frischen Ideen werden könnten die Anderen dem klassischem Schleichspiel hinterhertrauern. Aber vielleicht ist es nur die Auswahl der Szenen, vielleicht steckt im Grunde auch hinter Conviction ein spannendes Schleichspiel – Sofern man es so spielen will.
Auch wird man das bald selbst herausfinden, denn das Spiel soll noch in diesem Jahr erscheinen.
Anmerkung: Das Spiel wurde neben der MS-Pressekonferenz auch auf der späteren Ubisoft-PK gezeigt. Zu sehen ist der gleich Level. Zwar ist die Ubisoft-PK ein wenig ausführlicher, dafür bietet die MS-PK das bessere Video. Die Videos zur Ubisoft-PK findet ihr zwecks Übersichtlichkeit hier und hier.