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[inside-360 @ gamescom] Risen – Wir haben Den geistigen Erben von Gothic auf der Xbox 360 probegespielt

Mit Gothic 3 auf dem PC hat Piranha Bytes seinem vorher hervorragenden Ruf geschadet: Zu verbuggt erschien das Spiel. Ein Schuldiger war aber in Publisher Jowood schnell gefunden, dieser habe auf eine verfrühte Veröffentlichung bestanden. Nach der Veröffentlichung von Gothic 3 trennten sich die Wege von Piranha Bytes und Jowood. Letztere lassen von den Spellforce Machern Arcania – A Gothic Tale produzieren, während Piranha Bytes bei Deep Silver mit Risen einen Neuanfang versucht – und eben dieses Risen konnten wir nach der Role Play Convention im April ein zweites Mal anspielen und zwar erstmals auf der Xbox 360.

Wir stehen an einem Strand, hinter uns das Meer und einige Riffe, vor uns der grüne Dschungel. Um uns herum liegen mehrere Leichen und jede Menge Schutt – schließlich ist gerade das Schiff, auf dem wir als Passagier mitfuhren, auf ein Riff gelaufen und gesunken. Eine Frau scheint noch zu atmen – nachdem wir ihr geholfen haben erhalten wir unsere erste Quest: Etwas weiter im Dschungel soll ein verlassenes Haus stehen, eventuell findet man ja dort etwas, was beim Überleben hilft. Also auf in den Dschungel: Zuerst erwartet uns eine Art Strauß und versucht uns zu beißen, danach eine aus der RPC Demo bekannte Stachelratte und in einem kleinen Höhlendurchgang noch ein Wolf. Schließlich erreichen wir aber das verlassene und teilweise verfallene Haus und können nach brauchbaren Gegenständen suchen. Dieser Anfang liegt also eindeutig vor dem der RPC Demo und die gamescom Demo geht noch weiter, aber nicht für uns – Warum erfahrt ihr jetzt.

Erinnert ihr euch nach an den Bericht von der RPC? Da war die Rede von detaillierten Umgebungen, feinem Anti-Aliasing und scharfen Texturen. Das alles trifft auch auf die gamescom Demo zu – solange man die PC Demo spielt. Auf der Xbox 360 zeigt sich ein völlig anderes Bild: Die Grafik ist wesentlich detailärmer und besitzt bei weitem nicht die Anzahl an Polygonen, die die PC Version bietet. Zudem sind die Texturen extrem verwaschen und erinnern eher an Gothic 2 als an ein modernes Spiel. Auch von Anti-Aliasing ist weit und breit nichts zu sehen. Überall häßliche Treppeneffekte und Kanten – das kann einfach keine HD Grafik sein. Das Spiel sieht teilweise aus wie ein Xbox 1 (!!) Spiel. Erkennt man auf dem PC bei der Stachelratte z.B. jeden einzelnen Stachel verkommt dieser Gegner auf der Box zu einem braunen, unförmigen Klumpen.  Auch die Steuerung, die mit Maus und Tastatur so gut funktionierte, ist eine Enttäuschung: Mass Effect und Dragon Age zeigen wie gut eine Controllersteuerung funktionieren kann – Risen zeigt wie es nicht geht: Die Steuerung ist hakelig und das Gamepad mit Funktionen überladen (der innovative Einsatz des Chatpads von dem noch auf der RPC die Rede war ist ersatzlos gestrichen).

Eindruck von der gamescom

Was erlaubt sich denn Piranha Bytes da? Wenn man schon für Konsolen produzieren will, sollte man diese doch zumindest ansatzweise auch ausnutzen. Kein Zweifel: auf dem PC verspricht Risen ein tolles Rollenspiel in bester Gothic Tradition zu werden, die erstmals gezeigte Xbox 360 Version ist dagegen eher der böse Zwilling (oder der Dani deVito in Twins). Technisch ist Risen auf der 360 eine absolute Katastrophe. Während Mas Effect 2 und Dragon Age: Origin gerade beweisen wie ein NextGen Rollenspiel auszusehen hat wirkt Risen einfach nur veraltet. Selbst wenn es sich hier nicht um die finale Version der Technik handeln sollte fehlt mir einfach der Glaube, dass sich noch genug tun wird, um den Eindruck zu ändern und das Gothic Gameplay angemessen zu präsentieren. Damit hat sich die Xbox 360 Version von Risen den Titel „Enttäuschung der gamescom 2009“ redlich verdient.

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20. August 2009 | Autor: Stargaze