XBLA Review: Trials HD

Ist es ein Rennspiel? Ist es ein Knobelspiel? Oder doch eine Mischung aus beiden? Egal, Trails HD ist im Rahmen des Summer of Arcade erschienen und soviel sei verraten: Es rockt die Hütte!

Ein Mann und sein Zweirad

Das Spielprinzip ist recht schell erklärt: Ihr fahrt mit eurem Motorrad möglichst schnell über einen festgelegten Hindernissparcours und versucht nicht zu stürzen. Das klingt erst mal sehr einfach und unspektakulär, was Trails HD daraus macht kann sich aber sehen lassen: Durch die hervorragende Physiksimulation lassen sich die unterschiedlichen Zweiräder sehr exakt steuern und die Umwelt interaktiv nutzen. Apropos Umwelt: Obwohl die Kurse nur zweidimensional von links nach rechts gefahren werden kann sich die 3D Grafik wirklich sehen lassen denn sie gibt dem Spiel trotz des „flachen“ Gameplays eine immense grafische Tiefe.

Viel zu tun

Trials kommt mit insgesamt 50 Kursen, unterteilt in je 10 Kurse für jede der 5 Schwierigkeitsstufen. Für jeden der Kurse gibt es eine von drei Medaillen, je nachdem wie schnell und mit wie vielen Stürzen ihr das Ziel erreicht habt. Die Jagd nach den Goldmedaillen in Verbindung mit der Bestzeit unter den Freunden auf der Bestenliste sorgt genau so wie die immer besser werdenden Motorräder für eine lange anhaltende Motivation. Bei der Wahl des fahrbaren Untersatzes ist einiges an Fingerspitzengefühl gefragt, nicht immer ist die stärkste Maschine auch die beste Wahl. Die separat zu fahrenden Wettkämpfe umfassen drei oder mehr von diesen Kursen und die Zeit sowie die Fehler werden zusammen gezählt für die Medaillenwertung. Den Abschluss bilden die Technikparcours: Hierunter sind insgesamt zwölf Minispiele zusammen gefasst. Diese reichen von Skispringen über Bombentransport über einen Parcours bis hin zum fahren auf einer riesigen Metallkugel. Diese Aufgaben erinnern stark an die Minispiele aus Flatout, die Medaillen und der Vergleich mit den Bestwerten der Freunde sorgen aber auch hier für eine riesige Motivation.

Do it yourself

Wer dann irgendwann einmal sämtliche Parcous gefahren ist und seinen Freunden gezeigt hat wo der Schumi den Sprit holt muss das Spiel aber nicht gleich einmotten. Trials HD bietet einen ausgewachsenen Leveleditor mit Communityfeature. Ihr könnt euch also unendlich viele neue Strecken herunterladen, vorausgesetzt die Xbox 360 Community bastelt fleißig Nachschub. Aber auch das selber konstruieren von Kursen macht dank der einfachen Steuerung und der komfortablen Bedienung einen Heidenspaß. Zwei kleine Wehrmutstropfen gibt es aber trotzdem: Zum einen kann man momentan wohl nur Kurse herunterladen die Spieler erstellt haben die auch auf der eigenen Freundesliste sind und zum anderen können maximal 100 Kurse gespeichert werden, danach müssen Kurse überschrieben werden. Zumindest die Einschränkung von wem man etwas herunterladen kann scheint ein Bug zu sein und wird hoffentlich bald gepatcht.

Zweitakt-Technik

Wie oben beschrieben sind die Parcours rein zweidimensional aufgebaut, trotzdem kann sich die 3D Grafik sehen lassen: Die Objekte der Spielwelt sind detailliert modelleiert, die Texturen sind scharf und das Spiel läuft stehts flüssig. Das Highlight ist sicherlich die sehr natürlich wirkende Beleuchtung: Feuer wirft flackernde Schatten, Lampen und Strahler werfen ein hartes Schalglicht auf die Szene und durch Fenster dringt diffuses Licht von außen herein. Der Motorensound klingt satt, dafür fängt die sythetische Musik und der Kommentar nach einger Zeit an zu nerven.

Fazit:

Wenn man die Spieler fragt welches Spiel sie sich auf XBLA wünschen fällt immer wieder ein Name: Trackmania. Auch wenn Trials HD nicht ganz mit der Vielfalt und dem Abwechslungsreichtum von Nandeos Meisterwerk auf dem PC mithalten kann ist es doch ein kleines Meisterwerk: Die einfache Spielmechanik kann dank Medaillenjagd und Bestzeitenvergleich lange vor die Box fesseln. Der Leveleditor ist noch das Sahnehäubchen auf ein technisch wie spielerisch vollkommen überzeugenden XBLA Titel.

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13. August 2009 | Autor: Stargaze