Square-Enix läutet mit ihren Tower Defense Spielchen Crystal Defenders ja quasi eine Flut an Titeln ein die da via Xbox Live Arcade auf uns zukommen werden. Mit ganz viel Opfergaben vielleicht sogar ein Final Fantasy VII Port für den Arcademarktplatz. Bevor es aber soweit kommt, befassen wir uns erst einmal mit dem noch recht frischen Genre „Tower Defense“ und dem hier vorliegenden Titel, welcher den einen oder anderen Ipod-Touch/I Phone User vielleicht sogar ein Begriff sein dürfte. Denn Ende letzten Jahres wurde Crystal Defenders dort zum Download angeboten.
Nun dürfen wir also endlich auf einem großen Bildschirm strategisch wichtige Punkte finden, diese mit knuffigen Sprites besetzen und 8-Bit Monster verkloppen. Nostalgiegefühle machen sich breit und irgendwo wünscht man sich diese Optik zurück. Zumindest wenn man mit den japanophilen Look ins Reine kommt und viele gute Titel aus dem damaligen Hause Squaresoft gezockt hat. Doch worum es sich ja eigentlich im Spiel dreht, das werdet ihr im Ansatz hier und jetzt erfahren….
Das ganze Tower Defense , oder TD genannte System hat seine Wurzeln im Spiel Starcraft und Warcraft III. Eine bastelfreudige Community und ein Mapeditor waren nur von Nöten um ein eigenes Genre zu erschaffen das sich bis heute großer Beliebtheit erfreut, jedoch noch irgendwo ein Nischentitel ist. Sinn und Zweck des Spieles besteht eigentlich nur daran, seine Figuren/Türme an wichtigen Punkten aufzu- stellen und die ranstürmenden Monster daran hindern, den Ausgang zu erreichen. Wobei die Karten nicht zwingend nur einen Aus- oder Eingang haben. Die Monster zu plätten, das geschieht in Wellen bzw. rundenweise. Jedes Monster hinterlässt einen gewissen Beitrag an Gold, der dann wieder für weitere Soldaten ausgegeben werden darf. Denn die Biester werden mit der Zeit auch immer stärker…
All das wurde also von Square-Enix in eine Final Fantasy Packung gesteckt, eine Priese Retro noch dazu gemischt, mit düdliger Musik verfeinert und mit den obligatorischen Erfolgspunkten abgeschmeckt! Also ein Garant für ein Erfolg……., oder etwa doch nicht?
Nein, ein Erfolg bleibt aus. Grad wenn man es nicht so mit der knuddeligen Optik hat, man Tiefgang erwartet und die Technik groß auf seine Fahne schreibt. Denn eine Story ist nicht vorgesehen. Man klappert die 3 Welten á 4 Karten ab und folgt dem ewig gleichen Muster. Die Figuren haben ein Jobsystem bekommen, was alte FF-Zocker kennen dürften. So hat der Soldat die größte Angriffskraft, kann jedoch keine fliegenden Objekte angreifen. Ein Dieb sorgt dafür, das man die doppelte Ladung Münzen erhält, sofern sich ein Gegner in seinem Radius befindet. Zeitmagier verlangsamen das Geschehen, sind dafür aber recht zauberschwach. Ab der zweiten Welt kommen dann noch Statusverändernde Kristalle und weitere Klassen mit dazu. So umgeht man ein wenig der immer gleichen Monotonie. Auch gesellen sich im späteren Verlauf so manch andere Monster mit anderen Eigenarten hinzu. Die bunten Monster werden euch nicht angreifen, sie wollen lediglich den Ausgang erreichen.
Das alles klingt jetzt etwas öde und trocken zugleich. Ist es auch irgendwo. Aber was einen daran fesselt ist die Tatsache, DEN perfekten Standtort für diese und welche Figur zu finden, damit mir ein Monster gar nicht erst einen Kristall stehlen kann. Sind diese nämlich verbraucht winkt der „Game Over“-Bildschirm und man doch nicht diesen einen Erfolg bekommenn kann. Was für den Liebhaber natürlich auch zu gute kommt ist halt dieser gewisse Charme der SNES Zeiten – als alles aus drolligen Sprites bestand und die Figuren reine Kopffüssler waren. Dies verdrängt aber nicht die Tatsache, dass man dem Spiel seine Herkunft jederzeit anmerkt. Man kommt sich immer so vor, als würde man ein Handygame auf dem großen Fernseher zocken. Ob einem das 800 Microsoft Points wert sein sollen? Nun, ich sage: JA! Man hat schon mehr Schund für gute 10€ angeboten! Der Wiederspielwert ist zwar sehr gering -zumindest wenn man jede Karte Perfekt gemeistert hat – ,aber in dieser Zeit wird man gut unterhalten, sofern man dem Genre TD was abgewinnen kann und irgendwo eine strategische Ader besitzt.
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