Star Trek

Genre: 3rd-Person-Shooter Publisher: Namco Bandai
Termin: 26. April 2013 Entwickler: Digital Extremes

2009 gelang es J.J. Abrams das totgeglaubte Star Trek Franchise in den Kinos erfolgreich zu Rebooten und sowohl Neueinsteigern als auch Trekkies zu begeistern. Die Besatzung um James T. Kirk wird bald in Star Trek into Darkness in den Lichtspielhäusern zu sehen sein. Welcher Zeitpunkt wäre also ideal um ein passendes Spiel heraus zu bringen? Genau! Allerdings ist Star Trek kein Spiel zum Film, sondern erzählt eine Eigenständige Geschichte zwischen den beiden Kinofilmen.

Die Gorn greifen an!

Die Vulkanier sind nach der Vernichtung ihres Heimatplaneten auf der Suche nach einem neuen Zuhause und glauben dieses auf New Vulcan gefunden zu haben. Jedoch entspricht der neue Planet nicht ihren Vorstellungen, woraufhin der Wissenschaftliche Rat eine Maschine konstruiert, die Energie von der Sonne zu New Vulcan umleitet, um ein Terraforming-Programm zu beschleunigen. Dumm nur, dass diese Maschine überaschender Weise einen Riss im Weltraum erzeugt durch den die aggressiven, echsenartigen Gorn gelangen. Diese wollen die Maschine nun entwenden, um überall im Universum Risse öffnen zu können und über alles Leben herzufallen. Zum Glück sind wir als Kirk oder Spock rechtzeitig zur Stelle…

Star Gears of Trek War

Star Trek ist ein typischer 3rd-Person-Deckungsshooter à la Gears of War. Zusammen mit einem weiteren Koop-Spieler oder einem KI-Partner hechten wir von Deckung zu Deckung und schalten einen Gorn nach dem anderen aus. Nur an zwei Stellen im Spiel ist echtes Teamwork angesagt, nämlich wenn ein Spieler den anderen zu einer Krankenstation schleppen muss, während der andere Spieler die Gegner abwehrt. Ansonsten beschränkt sich die Koop-Mechanik nur in „Tür aufstemmen“ und „Räuberleiter machen“. Immerhin sind die Dialoge zwischen Kirk und Spock gut gelungen und bieten auch den einen oder anderen Schmunzler.

Selten wird das Spielgeschehen durch langweilige und teilweise fummelige Klettereinlagen, teils frustrierenden „weiche im freien Fall allen Gegenständen aus“-Passagen oder relativ knackigen Zwischengegnern aufgelockert. Wem das noch nicht reicht, kann optionale Herausforderungen erfüllen oder mit seinem Tricorder Türen und Schalter in immergleichen Minispielchen hacken oder nach Sammelobjekten wie Logbucheinträgen, Sets oder Tribbles scannen. Leider habe ich mich deswegen immer wieder dabei erwischt, wie ich nach jedem Kampf den Raum minutenlang nach Sammlerobjekten gescannt habe, was leider das Tempo aus dem Spiel nimmt.

Beam me up, Scotty!

Technisch ist Star Trek nur durchschnittlich. Zwar kann das Design überzeugen und die Gesichter der Charaktere ähneln den Schauspielern sehr, aber das kann über die hölzernen Animationen und die teils matschigen Texturen nicht hinwegtäuschen. Da hilft auch nicht der leichte Weichzeichner. Zudem stören teils starke Treppeneffekte. Die Atmosphäre der neuen Filme wird leider nicht komplett eingefangen. Hierfür fehlen mir die Lens-Flare-Effekte – das Markenzeichen der Filme.

Immerhin konnten die Schauspieler ihren digitalen Nachbildungen ihre Stimmen leihen und haben dabei einen tollen Job gemacht. Wenn Kirk seine Sprüche loslässt… einfach super. Die Waffensounds und der Soundtrack sind ebenfalls original. Bei manchen Spielabschnitten erkannte ich sogar die Arena-Musik aus dem alten Raumschiff Enterprise. Aber leider passte die Musik nicht immer zu dem, was auf dem Bildschirm passiert.

Intelligentes Leben im All?

Spock würde die KI in Star Trek schnippisch als „Faszinierend“ bezeichnen. Gegner stürmen blindlings aus einen zu oder bleiben seelenruhig hinter der Deckung, um von uns gemütlich aus dem Verkehr gezogen zu werden. Meine Raktion war in etwa so.

Manchmal kam es auch zu seltsamen Situationen, als ein Gorn sich nicht hinter der Deckung verschanzte, sondern daneben und partout nicht einsah, dass das taktisch unklug ist. Meine Reaktion war daraufhin in etwa so.

Damit aber noch nicht genug! Spock scheint eine magische Anziehungskraft auf die Gorn auszuüben. Anders kann ich mir nicht erklären, warum er die ganze Zeit das Feuer auf sich lenken kann, während ich ohne Druck die Gegner ausschalte. Vielleicht liegt es auch daran, dass sich Dumm gerne zu Dumm gesellen will, denn Spock ist ebenfalls erschreckend stupide. Ganz oft stand mein KI-Begleiter vor einem Gorn, nur um daraufhin nichts zu machen. Er steht einfach nur da. Er verweigert konsequent das Feuer zu eröffnen. Noch schlimmer: Bei anstrengenden und nervigen Sprungpassagen erschien des öfteren das „Game over“, weil Spock seine aussichtslose Situation erkannte und den Freitot in den Abgrund wählt. Meine Reaktion war dann diese.

Zusammenfassung

  • Star Trek Lizenz
  • Set- & Art-Design
  • Originale englische Sprecher
  • Soundtrack …
  • Durchschnittliche Technik
  • Hölzerne Animationen
  • KI so clever wie Treibgut
  • … der aber nicht immer passt
  • Hacker-Minispiele
  • Kleinere Bugs

AssKika’s Fazit

Star Trek ist eine perfekte Überbrückung, bis Star Trek into Darkness endlich in den Kinos läuft. Das Design der neuen Star Trek Filme ist spitze übernommen worden und dennoch konnte ich als Trekkie viele Anspielungen auf die alte Enterprise-Serie entdecken – einfach herrlich. Leider merkte ich dem Spiel an, dass es zum Filmstart fertig sein musste. Etwas mehr Entwicklungszeit hätte Star Trek gut getan. Empfehlen kann ich dieses Spiel aber wirklich nur als Budget-Spiel oder aus der Videothek und auch nur hartgesottenen Trekkies, die über die dumme KI und die technischen Schwächen hinwegsehen können.

Wer einen spannenden und gutaussehenden Deckungsshooter will, sollte womöglich lieber bei Gears of War bleiben.

6. Mai 2013 | Autor: AssKikaX