Genre: 3rd-Person-Action | Publisher: Microsoft Studios |
Termin: Bereits erschienen | Entwickler: Remedy Entertainment |
Preis: 69,99 € (UVP) | Games Store Link |
Stolze sechs Jahre ist es her, dass der Entwickler Remedy sein letzes großes Spiel veröffentlicht hat – Alan Wake. Das Team um Sam Lake hatte also mehr als genug Zeit für ihr neues Spiel rund um Zeitreisen: Quantum Break.
Das Ende der Zeit
Quantum Break ist nicht nur ein 3rd-Person-Action-Shooter sondern auch ein extrem spannender, filmreifer Thriller rund um Zeitreisen, Zeitmanipulationen und Entscheidungen/Konsequenzen mit Starbesetzung: Der Titelheld Jack Joyce (Shawn Ashmore – X-Men) wird von seinem alten Freund Peter Serene (Aidan Gillen – Game of Thrones) in sein Labor eingeladen, um ihn bei einem Zeitreiseexperiment zu unterstützen. Und natürlich gerät das Experimient ausser Kontrolle. Der Unfall gibt dem Spieler Fähigkeiten zur Zeitmanipulation, allerdings beginnt auch die Zeit an sich auseinanderzubrechen. Das gesamte Universum begibt sich auf einen potenziellen Crash-Kurs mit der Zeit…
Da Quantum Break ein sehr storylastiges Spiel ist, werde ich die Geschichte nicht weiter vertiefen. Diese sollte jeder für sich entdecken und am besten mehrmals erleben. Denn wie es sich für eine richtige Zeitreise-Story gehört, werden sämtliche Möglichkeiten des Spielens mit der Zeit auch genutzt. Ich empfehle euch, schon beim ersten Spieldurchlauf auf alle noch so keinen Details zu achten. Diese können später aufgegriffen werden oder in einem zweiten Druchgang in einem ganz anderem Licht stehen. Es ist wirklich sehr beeindruckend, dass eine so logische und konsequente Story entstand, die so gut wie keine Plot-Lücken oder Ungereimtheiten hat – anders als so manche Zeitreisefilme oder -Serien wie Looper, Doctor Who oder Zurück in die Zukunft. Nur, dass wirklich jeder im Spiel Microsoft Tablets und Phones benutzte, fand ich doch wieder unrealistisch ;).
Spiel trifft Serie
Eines der auffälligsten Features von Quantum Break ist die Verknüpfung des Spiels mit einer vierteiligen TV-Serie. Look und Feel der Serie sind sehr hochwertig, auch wenn die ein oder andere schauspielerische Darstellung nicht optimal ist. Dennoch sollte man diese „Zwischensequenzen“ nicht einfach überspringen. Nach jedem Akt startet ein 30-minütiger Film, der primär die Geschehnisse der ominösen Monarch Solutions beleuchtet. Zudem erlangt so mancher Charakter durch die Serie mehr Tiefe, auch wenn diese Figur im eigentlichen Spiel nur einen kurzen Gastauftitt hat. Ich fand es zudem sehr entspannend zu wissen, dass ich den Controller beruhigt für die nächste halbe Stunde beiseite legen kann, ohne ein Quicktime-Event lösen zu müssen und mich von den actionreichen Kämpfen erholen kann.
Doch bevor ein Teil der Serie beginnt, muss man in einem kleinen Spielabschnitt zwischen einer von zwei möglichen Entscheidungen wählen, die wiederum direkten Einfluss auf die Serie und das weitere Spiel haben. Es gibt dann kleinere und größere Unterschiede auf dem Weg zum Finale. So begleitet uns je nach Wahl eine andere Person als Sidekick durch das Abenteuer oder aber andere Gegnertypen warten in den Leveln.
Das Spiel mit der Zeit
Ich war sehr überrascht als ich feststellte, dass Quantum Break eine der besten 3rd-Person-Acion bietet, die ich in den letzten Jahren gesehen habe. Die Steuerung geht sehr gut von der Hand und wirkte auf mich auch nicht überladen. Die verschiedenen Zeitfähigkeiten musste ich in den Gefechten taktisch anwenden, da ein Blindfeuern aus der Deckung oder aus der Hüfte nicht geht. Das Gameplay zwingt besonders bei sehr starken Gegnern und im höchsten Schwierigkeitsgrad aus der Deckung, ständig in Bewegung zu bleiben und die Zeit-Fähigkeiten wie Zeitstopp oder Flashen (schnelle Sprints bei denen die Zeit verlangsamt wird) clever zu nutzen.
Sehr gut fand ich die Mischung zwischen Kämpfen, leichten Rätseln und Erkunden der Umgebung und Story. Die Levels sind angefüllt mit kleinen Details und Sammelobjekten. Man merkt regelrecht die Liebe, die Remedy, und besonders wohl Sam Lake, in Quantum Break gesteckt haben. Die Geschichten, welche die Sammlerobjekte in Textform erzählen sind sehr gut geschrieben und verleihen der Geschichte mehr Hintergrund sowie Substanz und formen die Charaktere stärker aus. Besonders die Tagebucheinträge von Beth Wilder haben mich gefesselt.
Die Grafik und besonders die Zeitverzerrungseffekte sehen einfach nur beeindruckend aus – besonders wenn ganze Levelabschnitte in der Zeit eingefroren sind, Partikel und Projektile in der Luft schweben und Lichter bunte Leuchtspuren hinterlassen. Quantum Break läuft „nur“ in 720p, aber ich bin trotzem beeindruckt wie toll das Spiel im Ganzen aussieht. Das Motion-Capture, die Umgebungen, die Lichtstimmungen – alles fühlte sich für mich an, als würde ich in einem Film rumlaufen und mit den Charakteren interagieren. Wenn eine geringere Auflösung zur Folge hat, dass Entwickler bessere Effekte und detailliertere Umgebungen schaffen können, bin ich dabei.
Zusammenfassung
- Super Grafik und Effekte
- Taktisch wichtige Zeitkräfte
- Clevere und spannende Zeitreise-Story
- Viele Details und Entdeckbares
- Teils weitreichende Entscheidungen
- Toller Sound und gute Synchronsprecher
- Sehr gute Steuerung
- Spannende Kämpfe
- Boss-Kampf sehr nervend mit anfangs nicht nachvollziehbaren Toden
- Manche Checkpoints nicht optimal platziert
Fazit von AssKikaX
Quantum Break ist ein Pflichtspiel für jeden Xbox-One-Besitzer! Das Spielen mit der Zeit und die einzigartige, clevere und spannende Story muss man einfach erlebt haben. Am besten man nimmt sich mindestens zwei Durchgänge vor, um das volle Potenzial auszuschöpfen und den kompletten Umfang zu erfassen. Und wer damit dann ferig ist, kann mit dem gratis mitgeliefertem Alan Wake weitermachen …
Fazit von McLustig
Ich habe das Spiel zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht durchgespielt, aber ich kann mich der Meinung vollkommen anschließen. Quantum Break sieht fantastisch aus und steuert sich jederzeit butterweich. Die Zeitfähigkeiten sind nicht sonderlich kompliziert, bringen die Kämpfe aber auf ein spannendes, neues Level und laden zum ausprobieren ein.
Die haufenweise E-Mails und Texte, die man lesen kann und sollte, sind auch meistens recht interessant. Ich hätte mir aber mehr Videologs oder ähnliches stattdessen gewünscht, um wieder mehr die filmische Erzählweise hervorzuheben. Das manchmal 5-minütige Lesen reißt oft sehr aus dem Fluss heraus. Und auch die Überschneidungen von Schauplätzen und Szenen der Serie und des Spiels hätten größer ausfallen können. Es hätten ruhig mehr Szenen aus unterschiedlichen Blickwinkeln gezeigt werden können.
Aber das sind Kleinigkeiten in einem bisher sehr runden Gesamtpaket.
Vielen Dank an Microsoft für das Bereitstellen eines Testmusters.