Genre: Stealth-Action-Adventure | Publisher: Konami |
Termin: 20. März 2014 | Entwickler: Kojima Productions |
Im Vorfeld sorgte Metal Gear Solid V: Ground Zeroes für Furore, als die ersten Journalisten von der kurzen Spielzeit von ca. 1,5 bis 2 Stunden berichteten. Lohnt sich trotzdem der Kauf des Prologs zu Metal Gear Solid V: The Phantom Pain oder wird uns hier eine Demo für teuer Geld verkauft?
Was geschieht hier?
Ground Zeroes knüpft an Metal Gear Solid: Peace Walker an und lässt uns im Jahr 1975 ein US-Militärcamp infiltrieren. Wir sollen zwei gefangene Verbündete befreien und per Helicopter abtransportieren. Wer die geneauen Zusammenhänge zwischen Snake und den Gefangenen erfahren möchte kann dies in drögen Textbildschirmen nachlesen. Hier wäre mir ein animiertes Video lieber gewesen. Gewohnt wird die Mission mit kinoreifen und langen Cutscenes begleitet. Im Abspann wird dann auch der Übergang zu The Phantom Pain angedeutet. Das ist die ganze Story. Mehr als ein Prolog ist Ground Zeroes also nicht.
Snake schleicht wieder
Gleich zu Beginn der Mission erwartet uns die größte Neuerung in der MGS-Serie. Anders als bei den bisherigen Teilen wartet ein relativ großes, frei erkundbares Areal auf uns. Schluss mit den engen Gängen und linearen Gebieten. Mit Hilfe des Fernglases können Gegner gesichtet und markiert werden. Auf der Suche nach den Gefangenen steht es uns offen wie wir vorgehen wollen.
Bei meinem ersten Spieldurchlauf, versuchte ich schleichend und unentdeckt die Mission zu beenden. Ich musste leider feststellen, dass die KI recht knifflig ist. So kam es vor, dass ein Soldat das Fehlen eines anderen bemerkte und aktiv auf der Suche nach ihm war. Natürlich fand er nur mich und das Land der Träume. Auch musste ich darauf achten welche Funkmeldungen die Wachen machen. Meldet sich eine Wache kurz nach einer Durchsage nicht mehr, so wird der Vorgesetzte mistrauisch und lässt andere Wachen nach dem Rechten sehen. Klasse fand ich, dass man Wachen in den Schwitzkasten nehmen und verhören kann. Dadurch werden wichtige Gegenstände und Orte auf der Karte markiert.
Irgendwann konnte ich nicht mehr anders und ballerte mich in Rambo-Manier durch das Gefangenenlager. Für meinen Geschmack war diese Methode aber zu einfach. Ein Grund dafür ist das Nachtsichtgerät. Während der Tazer zu schwach und der Schalldämpfer nach einigen Schüssen Kaputt geht, kann man das Nachtsichtgerät permanent angeschaltet lassen. Dabei werden die Gegner auch auf größere Distanz klar von der Umgebung abgehoben.
Aber egal ob schleichen oder schießen, die Steuerung geht sehr gut von der Hand und ich hatte Snake stets unter Kontrolle.
Verfuchst nochmal!
Auf der Xbox One sieht Ground Zeroes sehr sehr gut aus. Zwar wirkt das Armeecamp bei Nacht und Regen recht dröge aber Effekte, Animationen sowie Lichteffekte, und die daraus resultierende Atmosphäre, überzeugen auf ganzer Linie. Leider sind mir im Nachtsichtmodus einige Gegenstände mit wenigen Polygonen aufgefallen (z. B. eckige Reifen), was man in der Normalsicht dank der tollen Texturen nicht bemerkt. Die neue Fox-Engine lässt ihre Muskeln besonders in den Cutscenes spielen.
Der Sound beeindruckte mich besonders beim räumlichen Prasseln des Regens und den tollen englischen Sprechern – allen voran Kiefer Sutherland als Snake. Über den Soundtrack muss ich nicht viele Worte verlieren, der ist nämlich Serientypisch fantastisch.
Spiel oder Demo?
Egal wie gut Ground Zeroes aussieht oder wie spaßig das Schleichen und Ballern sind – der größte Schwachpunkt ist die viel, viel, viel zu kurze Spielzeit. Die Mission hatte ich nach etwas mehr als 2 Stunden durch. Trotzdem sorgt die Jagd nach besseren Scores und Sammelobjekten wie XOF-Marken und Kasetten-Tapes für hohen Wiederspielwert. Hinzu kommen ein höherer Schwierigkeitsgrad und eine Hand voll abwechslungsreiche Zusatz- bzw. Nebenmissionen, die allerdings im selben Areal aber zu anderen Tages- und Wetterbedingungen stattfinden. Im Endeffekt bleibt es jedem selbst überlassen, ob er Ground Zeroes als einen Prolog und Ausblick auf The Phantom Pain oder als überteuerte Demo sieht.
Zusammenfassung
- Super Optik & Cutscenes
- Dichte Atmosphäre dank toller Lichteffekte
- Sehr gute englische Sprecher
- Macht Lust auf The Phantom Pain
- Hoher Wiederspielwert
- Sehr sehr sehr kurze Spielzeit
- Sich durchballern ist zu einfach
- Keine Story
- Kein freies Speichern
- Nachtsichtgerät ist zu mächtig
AssKikas Fazit
Metal Gear Solid V: Ground Zeroes bietet für 19,99 € (Xbox 360) und 29,99 € (Xbox One) meiner Meinung nach einen sehr knapp bemessenen Umfang. Das Spiel sieht zwar super aus und hat einen hohen Wiederspielwert dank Scores und Zusatzmissionen, allerdings wollte der Beigeschmack, nur eine Demo zu spielen, leider nicht komplett verschwinden. Wer aber nicht mehr auf The Phantom Pain warten kann kommt um Ground Zeroes kaum vorbei.