Habt Ihr euch nicht schon immer gefragt „Was kommt heraus, wenn man Max Payne mit einem Trash-Movie der 70er Jahre kreuzt“? – Nein, wieso auch? Zum Glück scheinen die Jungs und Mädels von A2M verrückt genug zu sein, um auf solch absurde Kombinationen zu kommen. Das Ergebnis wurde WET getauft und kann sich sehen lassen, auch wenn es einige Schwächen hat.
Gewollt trashige Story
Der Titel WET kann euch vielleicht bekannt vorkommen, hieß doch so eine Schmuddel-Spielserie mit extrem leicht bekleideten Damen. Zum Glück hat dieses WET nichts mit den anderen WET zu tun, auch wenn eine Dame in hautenger Lederklufft die Hauptrolle spielt. Sie nennt sich Rubi Malone ist berufliche Problemlöserin, und als solche werdet ihr im Spiel engagiert den Sohn des Auftraggebers aus Hongkong aufzuspüren, der dort üble Drogengeschäfte betreibt. Jedoch kommt alles anders als zunächst gedacht: Rubi wird verraten und ist von nun an auf Rache aus. Klingt nach 08/15-Story? Ist sie auch. Das stört allerdings nicht besonders, da es perfekt in das Genre von Trash-Filmen passt, die auch unter dem Begriff „Grindhouse“ bekannt sind.
Max Payne 0.5
Von nun an springt, rutscht, schneidet und ballert ihr in Max-Payne-typischer Bullettime mit einer Hand voll Schießprügel durch insgesamt 13 Kapitel und unzählige Gegner. Dabei gilt es so stylisch und akrobatisch wie möglich die Levels leer zu fegen. Dafür erhaltet ihr Punkte, die ihr wiederum in verbesserte Fähigkeiten und Waffeneigenschaften investieren könnt. Die Steuerung geht dabei stets leicht von der Hand. An leider viel zu seltenen Stellen gerät Rubi in Blutrausch. Dann wechselt der Grafikstil und der Level erscheint in Blutrot, Gegner sind Schwarz und Bluteffekte werden Weiss dargestellt – ein stilistischer Augenschmaus. Für Abwechslung sorgen auch Kletterpassagen und Quicktime-Events. Diese sind relativ simpel und an wenigen Stellen frustrierend, wenn man nicht auf den Millimeter genau abspringt (und so in den Abgrund stürzt) oder auf einem Highway von Auto zu Auto springt und die falsche Taste drückt. Zum Glück sind die Kontrollpunkte aber fair gesetzt.
Grindhouse-Look in (leicht veralteter) Perfektion
Grafisch ist WET kein Sechser im Lotto: die Levels wirken etwas klobig, die Charakter-Modelle sind leicht detailarm und einige Animationen sind zu steif bzw. abgehackt – trotzdem werden einige Wow!-Momente aud en Monitor gezaubert. Der optional einschaltbare und sehr atmosphärische Kino-Filter mit seinem leicht flimmerndem Bild und den Kino-typischen Bildfehlern kaschiert diese Schwächen nur bedingt. Beim Sound gibt es nicht viel zu meckern, vorausgesetzt man schaltet auf die mit Flüchen vollgestopfte und stellenweise sehr witzige englische Synchronisation. Der rockige Soundtrack passt hervorragend ins Spiel – absolut hörenswert!
Fazit von AssKikaX
WET ist ein wortwörtliches Trash-Game. Die Atmosphäre der 70er-Jahre Grindhouse-Filme wird perfekt eingefangen und das Alleinstellungsmerkmal des Spiels. Leider ist die Spielzeit von knapp 5 Stunden zu kurz, da helfen auch die vielen freischaltbaren Boni nicht viel. Wer über die leichten grafischen Schwächen hinwegsehen kann und etwas frustresistend ist, wird mit diesem Action-Spiel seine helle Freude haben. Fans von Grindhouse- oder B-Filmen sollen eh zugreifen. Also: Don’t be a Pussy!