Wenn Disney ein neues Spiel veröffentlicht, erwartet dem geneigten Spieler meist eine mehr oder (wesentlich öfters) minder gelungene Umsetzung zu einem aktuellen Kinofilm. Meist handelt es sich um eher leichte Kost für das gleiche Publikum wie die Filme: Kinder und Gelegenheitsspieler. Das es auch anders geht, beweist Disney mit PURE! Der Arcade Racer hat das Zeug zum echten Überraschungshit.
What the hell … ?
Was zum Teufel ist Pure? Das war mein erster Gedanke als ich die Demo auf dem Marktplatz gesehen habe. Publisher Disney? Was kann das sein? Sicher wieder so was wie Cars. Wie überrascht war, ich als ich dann die Demo startete und vollkommen geflashed von dem Spiel war (was mir übrigens äußerst selten bei Demos passiert ). Deswegen hoffe ich, daß ich einen halbwegs objektiven Test schreiben kann.
Worum geht es in dem Spiel?
Pure ist ein Quadracer in bester Arcade Manier, vergleichbar mit Excite Truck, allerdings nur rein von Stil des Spieles her. Die Grafik ist mit Abstand die beste, die ich bisher bei einem Rennspiel auf der 360 gesehen habe und steckt sogar Grid und Dirt in die Tasche und das bei einem viel besseren Fahrmodell. Es gibt 3 Verschiedene Rennmodi: Rennen, Sprint und Freestyle. Rennen und Sprint sind normale Rennmodi bei denen man Erster werden muß, um neue Teile für sein Quad freizuschalten. Der Freestylemodus gestaltet sich schon etwas schwieriger: hier muß man es schaffen, die meisten Punkte durch Stunts zu bekommen, um Erster zu werden. Und für diesen Spielmodus sollte man die Strecken schon ein wenig kennen. Zusätzlich rotieren hier in der Luft noch Boni, die es einzusammeln gilt, um z. B. Multiplikatoren zu erhalten. Was allerdings noch erschwerend hinzu kommt ist, daß es in diesem Modus noch eine Spritanzeige gibt, und die möchte während des Rennens gefüllt werden – mit eben diesen Boni.
Tuning
Wie entscheidend ist also das Tuning?
Es macht einen großen Unterschied, auch wenn man es am Anfang nicht so recht bemerkt. Am besten man baut sich am Anfang zwei verschiedene Bikes auf: eines für die Rennen und eines für Freestyle. Welches auf welcher Strecke besser ist, merkt man aber erst hinter der Ziellinie. Ich bin schon einige Male Dritter geworden und die Vordermänner waren schon seit gefühlten Ewigkeiten im Ziel. Zu diesem Zeitpunkt sollte man einfach mal das andere Bike nehmen und testen, ob es besser auf diese Strecke passt.
Die Strecken selbst
Pure ist ein sehr taktisches Spiel und nicht immer ist der kürzeste Weg auch der schnellste.
Fährt man eine Strecke zum ersten mal folgt man am besten den KI Fahrern, von denen kennen sich einige mehr, andere weniger gut auf der jeweiligen Strecke aus. Bei ihnen kann man sich schon einige gute Linien für die Kurven abgucken um möglichst viel Schwung für den nächsten Sprung mit zu nehmen. Meistens ist es auch sehr ratsam Schlammpfützen zu umfahren, damit das Quad nicht zu langsam wird. Grundsätzlich hängt die Linie allerdings eher vom vorhandenen Boost ab. Hab ich wenig davon lohnt es einige Sprünge mitzunehmen, hat man die Boostleiste gefüllt könnte man allerdings schneller sein, wenn man die Sprünge umfährt. Es gibt also nie die perfekte Linie, es hängt alles von der aktuellen Situation ab.
Die Grafik oder das Foto?
Hier fehlen mir jetzt echt die Worte um die Grafik und vor allem auch das Design der Strecken richtig zu würdigen. Was einem hier von den Hinterreifen der Vordermänner entgegen fliegt ist echt unglaublich: Schlamm, Staub, trockener Dreck, Grashalme – und das saut einen alles ganz schön ein.
In der Wüste türmen sich riesige Sanddünen auf, in den USA lichtet sich plötzlich der Wald und man fährt durch eine verlassen Goldgräberstadt nur um kurz danach einen schmalen Pass hinauf zu heizen.
Online
Auch hier kann man eigentlich nur Lob aussprechen. 16 Spieler auf einer Strecke, das schaffte bisher nur MotoGP. Und es läuft kein bisschen schlechter als der Singleplayermodus. Die Grafikdetails sind genau so hoch und mir sind bis jetzt keine Ruckler oder Slowdowns aufgefallen. An Spielmodi gibt es hier die selben wie im Singleplayer, plus einen Freeridemodus in dem man ohne Vorgaben einfach mal die Strecke mit seinen Kumpels erkunden und einiges ausprobieren kann.
Fazit
Pure ist nicht grade Umfangreich in Sachen Spielmodi und auch die Singleplayer Karriere soll recht schnell durch gespielt sein ( Bisher hab ich mehr online gespielt ), aber dafür verpasst einem das Spiel einen Adrenalinstoß nach dem anderen. Man möchte einfach nicht mehr aufhören – dieses eine Teil noch freischalten und hier noch erster werden … Es weckt halt mal wieder den üblichen Sammeltrieb. Man kann auch kaum glauben, wie unterschiedlich Quads doch aussehen können, besonders wenn man sich online die Quads in der höchsten Klasse anschaut. Das Spiel kann man jedem Arcade Racer Fan nur ans Herz legen, der ein herausforderndes Spiel sucht, der gute und nachvollziehbare Steuerung liebt und dem es nichts ausmacht, ein wenig dreckig zu werden.
Die Wertung
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