Inside Review: Golden Axe – Beast Rider

Golden Axe, eine sehr bekannte und erfolgreiche Spieleserie, hat nun mit Golden Axe: Beast Rider einen weiteren Vertreter bekommen. Die Erwartungen waren hoch, die ersten Screenshots und die darauffolgenden Videos versprachen einen würdigen Vertreter. Nun waren die ersten Reviews in den letzten Tagen im Internet zu finden und die verantwortlichen Redakteure haben das Spiel größtenteils zerrissen. Es hatte sich sogar Halversen von Play.com zu Wort gemeldet bzgl. der schlechten Reviews und kritisierte seinerseits die Redakteure. Wir versuchen in diesem Durcheinander Klarheit zu schaffen und geben euch nun ein hoffentlich hilfreiches Review zu Golden Axe: Beast Rider.

Golden Axe: Beast Rider – Review

Natürlich habe ich von der ganzen Unruhe und den schlechten Wertungen im Internet mitbekommen und war mir nicht mehr sicher, ob ich mit dem Kauf von Golden Axe: Beast Rider eine gute Entscheidung getroffen habe. Mit niedrigen Erwartungen und einer eher neutralen Einstellung habe ich das Spiel in meine Xbox 360 Konsole gelegt und angefangen zu spielen.

Die technische Seite im Land der Biester

Was meine Augen sahen, waren unspektakuläre Grafiken und Standard-Animationen. Die Abwechslung der einzelnen Levels hält sich in Grenzen. Egal ob in der Wüste, in einer Festung oder im Hochland, die Qualität der Texturen und der Detailgrad schwanken erheblich. Während die Hauptfigur (Tyris Flare) noch recht hübsch aussieht und die Gegner ebenfalls relativ detailreich auftreten, sehen die Gegenden teilweise sehr unspektakulär aus und könnten eher einem Xbox 1-Spiel entsprungen sein. Dennoch versprüht die Grafik eine gewisse Atmosphäre, die einem Golden Axe-Spiel würdig erscheint.

Die Soundeffekte klingen solide bis gut. Im Kampfgetümmel hört man die Schwerter klirren und die Gegner grunzen. Die „Biester“ klingen, wie man es sich vorstellt, kräftig brüllend und gefährlich. Die Musik hört ihr dezent im Hintergrund und wirkt nicht aufdringlich. Große Kompositionen darf man hier nicht erwarten, stattdessen hört man, passend zur Atmosphäre, kleine Melodien, die von Trommeln und Kriegsgesang begleitet werden.

Die Geschichte hinter Golden Axe: Beast Rider

Die Story des Spiels fällt eher dürftig aus und ist schnell erzählt. Tyris, Mitglied des Axirian Stammes, will sich an die Königin des Todes namens Death Adder rächen, da sie ihren Stamm massakriert hat und einen für den Stamm heiligen Drachen gefangen hält. Somit zieht Tyris los und wehrt sich mit Hilfe von Schwert und Feuermagie sowie der Kunst der Biest-Beschwörung gegen das Pack der Death Adder.

Das Kampfgeschehen

Kommen wir zum Herzstück des Spiels – den Kämpfen. Tyris verfügt anfangs über ein herkömmliches Schwert und leichter Feuermagie. Zudem kann sie im Laufe des Spiels die 4 verschiedenen Biester an diversen Portalen herbeirufen. Das fünfte Biest ist geheim und wird erst gegen Ende der Story freigeschaltet. Ihr bekommt mit jeder erfüllten Mission bzw. jedem bestandenen Level Erfahrungspunkte (hier Tribut genannt). Mit dem Fortschreiten der Tributpunkte bekommt ihr bessere Rüstungen, Schwerter und stärkere Feuermagie. Doch darf man sich das nicht wie in einem Rollenspiel vorstellen und die Veränderungen fallen eher gering aus und zeigen keine tiefgehenden Auswirkungen bzgl. Stärke und Schaden.

Bei den ersten Kampfhandlungen habe ich kläglich versagt. Es läuft alles recht schnell ab und die Steuerung reagiert etwas überempfindlich. Zudem müsst ihr in recht kurzen Zeitintervallen die RB oder LBTaste drücken, um einen Konter auszuführen. Ist euch dieser gelungen, müsst ihr schnell die A oder XTaste drücken, um einen starken und brutalen Konterangriff auszuführen, der mit den üblichen Slowmotion-Animationen belohnt wird. Nach einer gewissen Einarbeitungszeit geht die Lenkung und somit der Kampf gut von der Hand. Spätestens an diesem Punkt erkennt man das Hack and Slay – Potenzial von Golden Axe: Beast Rider.

Die Biester, die ich rief

Wie schon erwähnt, bekommt ihr 5 verschiedene Biester zur Seite, auf denen ihr reiten und kämpfen könnt. Angefangen vom schwächlichen Abrax bis hin zum mächtigen „Rammbock“ – dem Krommath. Jedes der Biester hat spezielle Fähigkeiten wie z.B. Feuer spucken, sich unsichtbar machen oder in den Berserker-Modus umzuschalten. Die Lenkung fällt bei den Weggefährten (die gelegentlich eine Rüstung tragen) unterschiedlich aus und passt immer zur Größe. Von behäbig bis flink ist alles dabei. Insgesamt kann man die Biester, nach einer gewissen Übung, gut steuern und im Kampf gezielt einsetzen.

Das biestige Gameplay

Golden Axe: Beast Rider erfindet gewiss das Hack and Slay – Genre nicht neu und zeigt im Leveldesign zusätzliche Schwächen. Es besteht keine große Bewegungsfreiheit, die Levels ziehen sich wie „Schläuche“ durchs Land. Hüpfpassagen oder anspruchsvolle Rätsel sucht man auch vergebens. Man merkt, dass sich die Entwickler auf den Kern des Spiels konzentriert haben – kämpfen, kämpfen und nochmals kämpfen. Die Auseinandersetzung mit der Armee des Bösen fällt hierbei sehr blutig aus und es fliegen nicht selten die Körperteile der Gegner durch die Luft.

Bei einem größeren Gegneraufkommen wird ebenfalls schnell deutlich, dass der Schwierigkeitsgrad enorm hoch ist. Wer zuvor noch keine Spiele aus diesem Genre gespielt hat, wird schnell den Frustfaktor kennenlernen. Aber auch geübte Kämpfer müssen starke Nerven haben, da bei einer zu großen Gegnerschar die Kontermöglichkeiten stark herabgesetzt sind und das Spiel erheblich unfair erscheinen lassen.

Wann immer ihr die Möglichkeit habt, solltet ihr die Biester nutzen und sie gut beschützen, damit man möglichst lange mit ihnen kämpfen kann, was so manche Situation erleichtert, genauso wie die Feuermagie. Geht mit dieser sparsam um und nutzt sie an besonders schwierigen Stellen im Spiel.

Nebenbei vervollständigt ihr die „Goldene Axt“ und findet im Verlauf des Spiels weitere Teile. Die Axt kann man recht früh benutzen, jedoch dient sie lediglich für leichte Tür-Rätsel oder Finishing-Moves.

Der Rest in Kürze

Neben dem Story-Modus gibt es noch den Challenge-Modus. Hier könnt ihr die Level einzeln anwählen und nochmals durchspielen und versuchen, eine höhere Tributzahl zu erreichen, um die nächste Stufe zu erklimmen.

Dann gibt es noch den Trials of Tyris – Mode. In diesem müsst ihr in verschiedenen Arenen die Gegner weich klopfen. Habt ihr die 10 „Wellen“ der Gegner überlebt, dürft ihr zur nächsten Arena.

Das Spiel wird automatisch abgespeichert, dabei fallen die Rücksetzpunkte relativ fair aus.

Sämtliche Videos zu dem Spiel findet ihr HIER!

Das Fazit

Selten ist es mir so schwer gefallen, einem Spiel die passende Note zu geben. Einerseits sieht Golden Axe: Beast Rider mittelmäßig aus, ist recht schwer und teils eintönig und besitzt keinen Coop-Modus. Zudem ist das Leveldesign schwach und uninspiriert ausgefallen. Andererseits gefallen die flotten und herausfordernden Kämpfe, das Beast-Feature und das herrlich oldschool-mäßige Gameplay. Für die hartgesottenen Hack and Slay – Fans ist Golden Axe: Beast Rider eventuell einen Blick wert. Alle anderen sollten sich das Spiel vorher ausleihen und schauen, ob sie mit der Steuerung und dem Schwierigkeitsgrad zurechtkommen.

Die Wertung

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[xrr rating=7/12 label=“Sound:“ display_as=fraction_stars fraction_separator=“ / „]
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23. Oktober 2008 | Autor: Maynard