Vor gut 3 Jahren habe ich mich beschwert, dass es fast nur Shooter und Racer für die Xbox 360 gab und schielte immerzu auf die Playstation-Konsole, die im Bereich der Action Adventures/ des Hack and Slays einfach mehr zu bieten hatte. Nach und nach änderte sich zum Glück das Bild und wir können nun auf eine abwechslungsreiche und teils hochqualitative Auswahl an Hack and Slay Titeln zurückgreifen.
Vor kurzem erschien von Visceral Games (Dead Space) Dante`s Inferno, welches mit seinem außergewöhnlichen Setting schon im Vorfeld für Aufruhe sorgte: Willkommen in der Hölle! Da nun die Anzahl der Hack and Slasher gestiegen ist, muss sich Dante`s Inferno erst einmal behaupten – ob es gelingt, erfahrt ihr im folgenden Teststempel…
Xbox 360/ PS3 Teststempel: Dante`s Inferno
Wer nicht lieb ist zu seinem Weibe, der steige herab in die neun Kreise der Hölle. Doch auch der Wahnsinn legte sich über den Protagonisten Dante. Nun liegt es an euch, die Sünden zu büßen und sich durch eine grausam-fantastische Welt voller Greueltaten, Übelkeiten, Ekeleien und Absurditäten zu kämpfen. Was hier an Level- und Gegnerdesign, welches eng angelehnt ist an der „Göttlichen Komödie“, auf dem Bildschirm gezaubert wird, war bisher noch in keinem Spiel zu sehen. Insbesondere die Farbwahl ist treffend und sehr atmosphärisch, das Feuer sieht zudem ebenfalls richtig – mit Verlaub – geil aus!
Man benötigt hier und da schon „starke“ Nerven, denn auch die Soundkulisse ist bombastisch und passend. Es ist egal, ob ihr am laufenden Band brennende Seelen im Level herunterfallen seht oder sie in einem See aus Blut ersaufen oder die Seelen (die in Form von Menschen dargestellt werden) gleich als „Wanddekoration“ herhalten müssen und hilflos noch Halt greifen. Es sieht einfach völlig krank aus und die Schreie zerren mit der Zeit an den Nerven der Spieler – hier wird die leibhaftige Hölle präsent…
Doch vom ganzen Design-Bombast sollte man nicht die Gegner außer Acht lassen. In gewohnter Hack and Slash – Manier pflügt ihr euch durch die Gegnerwellen, bewaffnet mit Magie und einer Sense, die ihr dem gleichnamigen Mann abgenommen habt – ihr wißt schon, dem Sensenmann. Die Belegung der Tasten ist traditionell und man kommt schnell ins Spiel hinein. „X“ für schnelle Schläge und „Y“ für starke Hauereien, dazu jede Menge Kombos und einige Magiesprüche – allen voran das Heilige Kreuz, welches euch sicherlich aus diversen Notsituationen befreien wird, da es sehr stark ist und den Gegnern eine Menge Energie abzapft.
Ansonsten und mal abgesehen vom viel gelobten Design (hatte ich schon die Babys mit den Scherenhänden erwähnt?), gibt Dante`s Inferno keine neuen Impulse oder gar Innovationen preis – wobei ich die so oder so für überbewertet halte. Im Laufe des Spiels könnt ihr diverse Verdammte „erlösen“ oder „bestrafen“ – dies erhöht zumindest ein wenig den Wiederspielwert, da das Vorgehen diverse Achievements beeinflusst. Ein weiteres Highlight ist das Reiten auf einem Riesen-Dämon sowie die stylischen Boss-Gegner und ihre Kämpfe. Rätsel oder Ähnliches werden hier so gut wie gar nicht geboten, was auch nicht schlimm ist. Dante`s Inferno konzentriert sich auf eines – Action, Action und Action am laufenden Band!
Fazit:
Dante`s Inferno macht Spaß und ihr könnt das Spiel locker zwei Mal durchzocken, damit möglichst viele Achievements geholt werden können. Leider fehlt es dem Spiel dennoch an Tiefe und viele Möglichkeiten wurden nicht ausgereitzt. Warum zum Beispiel kämpft man nur mit einer Waffe? Gleichzeitig wäre weniger Action und mehr Spannung angenehmer gewesen. Zudem sollte man bei einer möglichen Fortsetzung Dante sofort in Rente schicken, während Beatrice noch nett anzuschauen ist, kommt Monsieur Dante extrem unsympathisch rüber. Aber egal – wer Lust hat auf ordentliche Haudrauf-Action und sich als Fan des Genres bezeichnet, der sollte auf jeden Fall zugreifen. In diesem Teststempel bekommt Dante`s Inferno so gerade eben noch ein „gut“ und setzt sich damit genau ins Mittelfeld der ganzen Konkurrenten…
Die Wertung
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