Gears of War 4

Genre: 3rd-Person-Shooter Publisher: Microsoft Studios
Termin: 11. Oktober 2016 Entwickler: The Coalition
Preis: 69,99 € (UVP) Games Store Link

Es ist schon fünf Jahre her, als Gears of War 3 die originale Trilogie abgeschlossen hat. Doch nun drehen sich die Zahnräder erneut in Gears of War 4. Warum der Beginn der neuen Gears-Trilogie einen Kauf wert ist, erfahrt ihr im folgendem Review.

Generationenwechsel

Ähnlich wie bei der Halo-Reihe, ist das originale Entwicklerstudio weitergezogen und Microsoft hat ein eigenes Studio „The Coalition“ gegründet, das sich nun einzig und allein um die Gears-Reihe kümmern wird. Gute Nachrichten also für Gears-Fans: Es werden garantiert eine Menge Serienteile kommen. Nach dem Remaster des ersten Teils ist Gears of War 4 der erste komplett selbst entwickelte Teil des neuen Studios und Beginn einer neuen Trilogie. Der Story-Anfang reflektiert im Grund die Weitergabe der Fackel, indem man in kurzen Rückblicken einige Kernmomente der Vorgänger nachspielt bevor die eigentliche Hauptstory beginnt:

Gears 4 spielt 25 Jahre nach den Geschehnissen des dritten Teils und dem Sieg der COG (Coalition of the Goverments) über die Locust. Allerdings hat anscheinend die gigantische Bombe, die einst die Locust vernichtete, das Wetter auf Sera durcheinander gebracht. Gigantische Stürme fegen nun über den Planeten und zwingen die Bevölkerung der nun eher diktatorischen COG, Schutz hinter riesigen Stadtmauern zu suchen. Allerdings gibt es vereinzelte Wiederständler, die sich der COG nicht anschließen wollen und auf sich allein gestellt bleiben. Einer solchen Gruppe hat sich Ex-Gear JD Phoenix (Sohn des inzwischen zurückgezogen lebenden Helden der Vorgänger) angeschlossen, den wir im verlauf der Story begleiten werden. In einer im Aufbau befindlichen COG-Siedlung sollen wir in einem 4-Mann-Team einen Energiekonverter für unsere eigene Siedlung stehlen.

Immernoch ein Gears

Gears of War könnte ich als Großvater aller grau-braunen Unreal-Engine-Shooter bezeichen. Umso überraschter war ich, dass die Story des neuen Teils so farbenfroh beginnt. Die Welt ist grün und die Farben satt – es gibt sogar Gräser, Bäume und Blumen! Ebenso untypischen für die Serie: Anfangs kämpft man ausschließlich gegen Robotersoldaten der COG. Da ich von der Gears-Reihe aber anderes gewohnt war und mir Robotergegner immer so ideenlos vorkommen, hatte ich so meine Schwierigkeiten. Die Gefechte machten zwar Spaß und die Metallgegner waren abwechslungsreich und agierten clever – denoch finde ich den Anfang recht öde. Dies ändert sich aber schlagartig, sobald eine neue Bedrohung auftaucht: Der Schwarm!

Der Schwarm zieht umher und entführt Menschen, um diese in Monster zu verwandeln. Die Hauptstory dreht sich dann darum, wie wir einige Siedler und die Mutter eines Teammitgliedes vor diesem Schicksal retten wollen. Die Locust tauchen auch wieder auf, allerdings haben sich diese ebenfalls verändert und haben unter Umständen ein neues Aussehen. Man benötigt neue Fähigkeiten und Taktiken um sich dieser zu entledigen. Ab diesem Zeitpunkt kommt das gute alte Gears-feeling wieder auf: Die Gegner und Umgebungen werden zunehmend wiederlicher und es ist immer noch befriedigend wenn die Gegner nach harten Feuergefechten in ihre Einzelteile zerspratzen. Dabei helfen uns altbekannte und neue Waffen, die sich wunderbar ins Arsenal eingliedern. Es wäre einfach kein Gears, wenn man seine Gegner nicht per Kettensägengewehr in zwei Hälften teilt. Das aktive Nachladen der Waffen ist immer noch Klasse und macht mir immer noch spaß.

Ein neuer Anfang

Die Entwickler haben es geschafft, den Kern der Vorgänger ohne Abstriche einzufangen. Es war eine weise Entscheidung bevor man Gears neu erfinden möchte, zuerst den Kern des Spiels hinzubekommen und leicht zu erweitern. Zu diesen Erweiterungen zählen mehr zerstörbare Deckungen und die zuvor erwähnten Stürme, die das Kampfgetummel umkrempeln. Granaten werden vom Wind abgelenkt und Umgebungsobjekte können zu tötlichen Fallen werden. So werden die Gefechte dynamischer. Seltsam nur, dass die Leichen der Gegner im Sturm drastisch an Gewicht zu verlieren scheinen – denn diese werden wie Strohpuppen vom Wind weggefegt.

Überrascht wurde ich zudem von der für Gears-Verhältnisse sehr guten Story und den sympatischen Charakteren. Die Story ist zwar kleiner und persönlicher, verliert aber nicht an ihrer Epik und lässt somit auch mehr Raum für die Charaktere. Es macht einfach Spaß den Dialogen zu lauschen und die Zwischensequenzen zu bestaunen. Ab und zu gibt es auch mal den ein oder anderne lustig-lockeren Spruch. Leider kommt im neuen Trupp die Gears-typische „Bromance“ zu kurz. Die größte Enttäuschung war aber das flache, unspektakuläre und plötzliche Ende. Hier erkennt man sofort, dass Gears of War 4 nur der Beginn einer neuen Serie ist, auch wenn es keinen Cliffhanger-Moment gibt – Schade.

Grafisch bietet Gears of War 4 dank der neuesten Version der Unreal Engine 4 mit die beste Optik für die Xbox One. Die Texturen sind scharf, die Effekt sehen einfach nur toll aus und vor jedem anrückendem Sturm bleibe ich fasziniert stehen. Wie Anfangs beschrieben startet Gears 4 recht farbenfroh, was sich im Verlauf der Handlung aber auch ändert. Die Umgebungen werden zunehmend düsterer und ekelhaft schleimige Umgebungen warten auf uns. Sehr gut finde ich, dass The Coalition die Körperproportionen der Charaktere etwas realister gestaltet haben und dieses Mal bei der deutschen Vertonung bessere Sprecher genommen wurden.

Zusammenfassung

  • Super Optik
  • gute Story mit sympatischen Charakteren
  • taktische Kämpfe, besonders in Stürmen
  • wiederliches Gegner-Design
  • sehr gute Lokalisierung und Sprecher
  • Umfangreicher Multiplayer
  • typisches GoW-Gefühl
  • Kettensägen-Lancer 😀
  • plötzliches, unspektakuläres Ende
  • anfangs etwas generisch / öde
  • „Bromance“ kaum vorhanden

Fazit von AssKikaX

Obwohl ich anfangs mit Gears of War 4 nicht sofort warm wurde, war ich doch enttäuscht als es plötzlich zu Ende war. Ich wollte unbedingt weiterspielen. Die gute Story, die sympatischen Charaktere und die super Optik haben mich zusammen mit den packenden Schußwechseln bei der Stange gehalten. Gears of War 4 kann ich jedem Xbox One Besitzer empfehlen. Mit dem Multiplayer und den Koop-Modi wird man für eine lange Zeit Freude an diesem Titel haben.

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Vielen Dank an Microsoft für das Bereitstellen eines Testmusters.

11. November 2016 | Autor: AssKikaX