Daran hätte Satan seine helle Freude

Momentan ist Aliens: Colonial Marines in aller Munde, leider aber eher durch die, freundlich ausgedrückt, suboptimale Qualität des Titels. Vielerorts wird das Spiel als eines der schlechtesten dieser Konsolengeneration gerügt. Aber ist es das wirklich? Inside-360 nimmt euch mit auf eine Reise in die Abgründe der Spielehölle und präsentiert die Flop 5 dieser Konsolengeneration:

Zuerst eine Warnung: Ihr solltet nicht gerade gegessen haben, wir präsentieren euch wirklich spieletechnische Grausamkeiten bisher nicht gekannten Ausmaßes. 

Platz 5 Perfect Dark Zero

Was es sein wollte:

Wenn Rare als exklusiven Starttitel für die NextGen einen Nachfolger zum neben Goldeneye besten Shooter der N64 Ära präsentiert kann doch eigentlich nur ein GotY Kandidat dabei herauskommen, oder? Perfect Dark hat schließlich schon vorher den Spagat zwischen Shooter und Stealth Spiel mit Bravour gemeistert. Dazu die (2005) schier unendliche Power der Xbox 360 und die Möglichkeiten eines Xbox Live für den Multiplayer.

Was es wurde:

Rare hatte sicherlich auch etwas Pech, dass EA mit Criterions „Black“ auf der „LastGen“ den bis dahin grafisch besten Shooter der PS2/Xbox Ära präsentierte. Trotzdem ist Perfect Dark: Zero ein Schlag ins Gesicht der alten Serienfans: Man nehme das die aus Perfect Dark bekannte Mischung aus Schießen und Schleichen und streiche den Schleichen-Part einfach ersatzlos aus dem Spiel. Dann garniere man das ganze mit einer zwar hochauflösenden, aber einfach nur künstlich wirkenden Grafik mit völlig übertrieben leuchtenden Bumpmaps. Zum Abschluss noch ein paar Tropfen Story über die 8 Stunden Spielzeit verteilt und fertig ist ein völlig generischer Shooter der mit dem genialen Vorgänger nur die Titelheldin und den Namen gemein hat. Kleine Randbemerkung: Für das komplette (!!) Durchspielen des Titels bekam der Spieler ganze 10 (zehn!!) Gamerscore.

Was trotzdem zu gefallen wusste:

Der Multiplayer gab schon damals einen Vorgeschmack was die 360 im Zusammenspiel mit Xbox Live leisten kann.

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Platz 4 Bullet Witch

Was es sein wollte:

Eine sexy Hexe mit schwarzen Haaren verteidigt die letzten Überlebenden Menschen gegen Horden von Dämonen, dazu benutzt sie im 3rd Person Actionspiel nicht nur ihre Zaubersprüche sondern auch ihr riesiges, schießendes Schwert. Das vom japanischen Entwickler Cavia kommende und von Atari veröffentlichte Spiel hätte 2006 durchaus Chancen auf zumindest einen Achtungserfolg gehabt.

Was es wurde:

Der erste funktionierende Xbox Simulator auf der 360! Nun, zumindest was die Grafik anging hätte Bullet Witch zumindest auch auf dem direkten Vorgänger der 360 laufen können. Dazu Klon-Gegner und ein teils haarsträubender Spielablauf mit unfairen Checkpunkten.

Was trotzdem zu gefallen wusste:

Es gab 1-2 Bosskämpfe bei denen Spannung aufkam, unter anderem auf einem fliegenden Passagierjet einen japanischen Drachen bekämpfen außerdem konnte Cavia hier üben, vier Jahre später präsentierten sie mit Nier eines der erzählerisch stärksten Spiele dieser Generation.

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Platz 3 Damnation

Was es sein wollte:

Codemasters hatte 2009 eigentlich gar keine Schlechte Idee als sie das Western- mit Steam Punk Genre kreuzten und mit Damnation eine Mischung aus Hüpf- und Kletterinlage a la Tomb Raider und 3rd Person Schießereien präsentierten. Das ganze abgerundet mit einem Multiplayermodus der seine Spannung aus den verschiedenen Ebenen beziehen sollte.

Was es wurde:

Das Problem an der Sache war nicht nur die trotz Unreal Engine unterdurchschnittliche Grafik und die Klon-Gegner. Auch die unglaublich generische Story hätte man verzeihen können. Die unglaublich verhunzte Steuerung in den Gefechten sowie die durch und durch langweiligen Klettereinlagen brechen dem Titel da schon eher das Genick. Die Krönung war allerdings der Multiplayer Modus: Dieser hat nicht nur nie wirklich funktioniert und glich, wenn er nicht das Spiel direkt beendete einem Lag-Fest bis dahin ungekannten Ausmaßes. Kein Wunder also das die Server bereits eine Woche nach Release leer waren.

Was trotzdem zu gefallen wusste:

Das Setting hat durchaus Potential, umso schlimmer das so wenig daraus gemacht wurde.

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Platz 2 Vampire Rain

Was es sein wollte:

Die japanischen Mannen von AQ Entertainment hatten 2007 eine grandiose Idee: Ein Stealth-Action Spiel mit Vampiren! Sam Fisher meets Stephanie Meyers sozusagen. Wobei die Vampire hier Nightwalker heißen und so übermenschlich stark und schnell sind, dass dem Spieler nur der Schleichansatz blieb um seine Ziele zu erreichen. Das ganze in eine Großstadt in naher Zukunft gepackt und fertig ist ein richtig gutes Action Adventure, oder?

Was es wurde:

Genau: oder! Nicht nur das die Technik selbst auf der alten Xbox eher zum Schlechteren gehört hätte und die Story an sich absolut Vorhersehbar ist (inklusive Visionen von einem kleinen Mädchen und Verrat innerhalb der Truppe) auch die Anzahl der Bugs hätten eine Starship Troopers Lizenz gerechtfertigt. Dazu ein „Trial and Error“ Spielablauf der durch frei begehbare Areale zwar Freiheit vorgaukelt, jeden Schritt abseits des vom Entwickler vorgesehen Wegs aber mit dem sofortigen Tod bestraft rechtfertigen die Aufnahme in die Liste allemal.

Was trotzdem zu gefallen wusste:

Gleiches Leid für alle! Trotz vernichtender Kritiken hat es sich AQ nicht nehmen lassen ein Jahr nach der Xbox 360 auch die PS3 mit ihrem Machwerk zu beehren.

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Platz 1 Hour of Victory

Was es sein wollte:

Ein packender First Person Shooter im zweiten Weltkrieg der den Spieler dank Unreal Engine 3 (2007 ein echtes Novum). Dazu die Wahl aus drei verschiedenen Charakteren die alle eine andere Vorgehensweise erfordern um Einsätze rund um die Welt zu bestehen. Dazu ein launiger Multiplayermodus mit Deathmatch, Team Deathmatch und Capture the Flag.

Was es wurde:

Call of Duty können wir auch dachte man sich bei Midway – Und Hour of Victory beweist eindrucksvoll das sie es eben nicht konnten. Selten hat man eine so schlechte Grafik mit der UE3 gesehen, dazu ein sterbenslangweiliger Soundtrack und als Krönung des ganzen ein Gameplay aus der Spielehölle: Es ist zwar toll aus drei verschiedenen Charakteren wählen zu können, bringt im Schießbuden-Spielablauf aber wirklich gar nichts. Die KI glänzt mit Abwesenheit (oder die Gegner sind allesamt akut suizidal veranlagt) und die beste Taktik im Spiel ist es einfach durch die Gegner zum nächsten Checkpoint zu rennen. Der Multiplayer lief zwar relativ stabil, dank Konkurrenztiteln wie CoD 2 fühlte man sich auf den Servern aber meist wie Denzel Washington in I am Legend – ziemlich einsam.

Was trotzdem zu gefallen wusste:

Ähm, ja…

Vielleicht, dass die PC Version die ein halbes Jahr später kam nur noch in den USA und England vertrieben wurde und so heimische PCs verschont blieben? Hour of Victory hat sich den ersten Platz dieser Liste wahrlich verdient.

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Bildquelle: Wikipedia unter Creative Common License

18. Februar 2013 | Autor: Stargaze