Nachdem Need for Speed: Shift im letzten Jahr mehr in Richtung Rennsport ging, besinnt man sich im Hause EA mit der aktuellen Ausgabe der Serie wieder auf die Wurzeln: Nicht umsonst trägt das neue Need for Speed den Untertitel Hot Pursuit.
Und nicht nur der Untertitel gleicht dem dritten (und für viele Spieler bis heute besten) Serienteil. Auch das Setting erinnert wieder stark an die „klassischen“ Need for Speed Spiele: Vorbei sind die Tuning Arien an Wagen der Klein- und Mittelklasse: Hier nehmt ihr in Luxusschlitten Platz! In der Demo stehen unter anderem ein Porsche 911 GT 3, ein Mecedes SLR und ein Lamborghini Murciellago zur Wahl.
Nach der Fahrzeugwahl findet ihr euch auf einem real nicht existierenden Highway mit drei Konkurrenten wieder. An euren Fersen befinden sich bereits mehrere Polizeiwagen, die die Verfolgung aufgenommen haben.
Promt versucht euch der erste Ordnungshüter von der Straße zu drängen. Im Gegensatz zum alten Hot Pursuit haben wir diesmal die Möglichkeit uns zu wehren: Neben dem obligatorischen Nitro. der sich langsam auffüllt, gibt es den Turbomodus der uns für 10 Sekunden stark beschleunigt und uns so größere Rückstände aufholen lässt. Wir können sogar selber Krähenfüße hinter uns auslegen – sehr hilfreich wenn ein Konkurrent oder die Polizei an unserem Heck klebt. Die Krähenfüße legen natürlich auch die Ordnungshüter aus, genauso wie sie Straßensperren errichten, bei denen es gilt den Schwachpunkt zu treffen um möglichst unbeschadet durchzubrechen.
Im weiteren Rennverlauf gesellt sich dann ein Pagani Zonda der Polizei an unsere Seite, der uns äußerst aggressiv versucht von der Strecke zu befördern. Diesen kann man genauso wie die übrigen Polizeiwagen durch mehrere gezielte Rammstöße zerstören. Als ob der extrem schnelle Pagani und ca. 10 weitere Polizeiporsche nicht schon genug Ärger wären, gesellt sich kurze Zeit später auch noch ein Helikopter hinzu! Dieser wirft ebenfalls Krähenfüße knapp vor den Spieler – hier ist schnelle Reaktion gefordert um nicht mit vier platten Reifen am Wegesrand zu stehen.
Die Grafik von Need for Speed: Hot Pursuit kann sich sehen lassen: Die Wagen sind herrlich modelliert, das Schadensmodell und die zerstörten Gegner tragen eindeutig Criterions Handschrift: verbeulte Kotflügel und eingedrückte Türen gehen in verlorene Front und Heckspoiler über, bis die Luxuskarosse mehr einem fahrenden Schrotthaufen gleicht. Es ist übrigens möglich seinen eigenen Wagen ebenfalls zu zerstören. Statt eines „Game Overs“ verliert man allerdings „nur“ einige Sekunden bevor der Wagen im Schadenszustand vor dem fatalen Crash wieder auf die Strecke gesetzt wird.
Nach dem Rennen werden sogenannte Bounty Punkte vergeben. Diese sind für euren Aufstieg in höhere Ränge zuständig und verschaffen euch alle paar Ränge einen neuen fahrbaren Untersatz.
Im geschlossenen Business Bereich von EA zeigt Criterion noch einiges mehr – vor allem zu den Community Features des neuen NfS. Im sogenannten Autolog könnt ihr euch euren Status und den eurer Freunde ansehen. Schlägt einer eurer Freunde eure Zeit auf einem der Kurse oder überflügelt euch sonst wie, bekommt ihr dies genauso wie die letzten Rennergebnisse eurer Freunde mitgeteilt. Das Autolog schlägt euch auch eure nächste Aufgabe vor: hat euch gerade einer der Freunde auf einer Strecke geschlagen, dann werdet ihr mit Sicherheit aufgefordert euch eure Topposition zurück zu erobern – ansonsten geht es zu einem neuen Rennen.
Anspielen konnten wir noch ein normales Rennen mit 6 Spielern. Hier fällt nicht nur die Detailverliebtheit auf mit der Criterion die Strecken designt, sondern auch die herausfordernden und weitreichenden Abkürzungen: Es gilt nicht einfach nur im richtigen Moment abzubiegen! Die Abkürzungen sind teilweise sehr verschachtelt und weitläufig. Verpasst ihr die richtige Ausfahrt, verliert ihr jede Menge Zeit anstatt sie zu gewinnen. Das Spiel läuft auch mit vielen Wagen auf der Strecke absolut flüssig und mit konstanter Bildrate.
Das Fahrmodell ist klar arcadelastiger als in Need for Speed: Shift, bleibt aber in jeder Lage nachvollziehbar und ist vin dem „Fahren auf Schienen“ der letzten Tuning Need for Speeds meilenweit entfernt. Hier macht es einfach riesigen Spaß mit den Karossen durch die Kurven zu driften und mit Highspeed über den Asphalt zu jagen.
Die Stadt in der Hot Pursuit spielt ist übrigens vier Mal größer als das Pendant in Burnout: Paradise! Mehrere hundert Kilometer virtueller Asphalt laden zu Erkundungen ein – und zu entdecken gibt es in der Welt von Need for Speed vieles! Aber das kennt man von Criterion ja nicht anders.
Fazit:
Schnelle Luxusautos, Verfolgungsjagden mit der Polizei, eine Welt wie in Burnout: Paradise. Nachdem die Need for Speed Reihe mit Shift schon deutlich an Qualität gewonnen hat, könnte diese Rückkehr zu den Wurzeln für Need für Speed gleichbedeutend mit der Rückkehr auf den Arcade-Racer-Thron sein. Die Technik stimmt, das was zu spielen war macht höllisch Spaß und das Autolog Communityfeature klingt sehr motivierend. Ab dem 18. November könnten die Straßen bei der Konkurrenz sehr leer werden.
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