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Frei Schnauze: Was ist los im PS3-Lager?


Heute erreichte uns die Meldung, daß Konami’s Yoshitaka Ara eine Xbox-Portierung von Metal Gear Solid 4 nicht ausschließe. Somit gesellt sich ein weiterer Toptitel in die lange Liste der Ex-PS-Onlys. Doch woher kommt dieser Wandel? Was ist los im PS3-Lager?

Anfangs waren die Gründe simpel: Die Xbox360 kam einfach viel früher als die Sonykonkurrenz. Also wurde das Spiel kurzerhand für die Box portiert und es konnte nach einer kostenintensiven Entwicklung endlich Geld verdient werden – der Verlust auf den Start der Playstation zu warten, wäre einfach unverhältnismäßig hoch gewesen.

Ein anderer Grund ist die Komplexität des Cell-Chips in der Playstation. Vor einiger Zeit häuften sich die Beschwerden einiger Entwickler über den Cell-Chip. Die von IBM produzierte 8-Kern-CPU ist zwar extrem leistungsstark, allerdings wird auf Grund seiner schwierigen Ansteuerung nur ein kleiner Teil seines Potentials genutzt. In Kombination mit der eher mauen Speicherausstattung der Konsole, sehen Multiplattformtitel im direkten Vergleich sichtbar schlechter aus, als z.B. auf der Xbox.

Ein weiterer Grund sind die hohen Entwicklungskosten für die Publisher und Hersteller. Metal Gear Solid hat geschlagene 40 Mio. Dollar verschlungen – einfach zu viel für einen plattformexklusiven Titel. Um die Kosten wieder rein zu bekommen, oder sogar Gewinn zu machen, ist eine größere Kundschaft von Nöten. Je mehr Konsolen unterstützt werden, desto größer ist die potenzielle Kundschaft und damit die Einnahmen. Der Mehraufwand und die Mehrkosten sind dabei im Verhältnis sehr gering.

Aber der Hauptgrund, warum es der Playstation nicht gerade rosig geht, ist wohl SONY selbst: SONY hat sein Ziel, die beste Spielekonsole zu schaffen, um Meilen verfehlt. Die Playstation ist zu vollgepackt mit Zeug, die nur wenige der Spieler wirklich nutzen, wie zum Beispiel das Blu-Ray-Laufwerk oder das integrierte Wlan. Sicher, beides ist sinnvoll und toll zu haben, aber Microsoft hat nunmal mit der modularen Ausrichtung ihrer Xbox360 die bessere Idee gehabt. Die Zusatzteile wie Wlan sind zwar überteuert, aber als Spieler braucht man diese auch nicht oder muss sie unnötig mitbezahlen.
Denn der Preis der Playstation hat von vorneherein einen guten Start blockiert. Anfangs kostete die PS3 satte 650€ und ist nun in einer abgespeckten Version für „nur“ noch 399€ zu erwerben. Die Xbox war mit ihren Versionen Core und Premium um mehr als die Hälfte günstiger und ist jetzt nur noch ab 180€ zu haben. Dies hat Auswirkungen auf die Verkaufszahlen: Die PS3 verkauft sich lange nicht so gut wie die XBox.

Doch der Preis ist nicht SONYs einziges Problem: Die ganze Firmenpolitik ist nicht auf das Volk – den Spieler – ausgerichtet. Es wurde keine Playstation zum zocken, sondern eine Mediastation zum surfen, Filmschauen und um evtl. Linux draufzuknallen. Die Installation der Spiele dauert zu lange, die Preise der Spiele ist um satte 10€ teurer als Xbox-Titel (die Blu-Rays sind teurer als DVDs), der Controller ist unbequem (Sixaxis ist schwachsinnig), die Onlinefunktionen sind ein Witz, die neuen Trophäen sind ein billiger Abklatsch der Gamerscore und zu guter Letzt ist die PS2-Kompatibilität wegrationalisiert worden und wird nicht mehr nachgereicht. Die Begründung: PS3-Spieler wollen nur PS3-Spiele spielen. Aber sicher SONY, deshalb habt ihr auf der E3 auch nur PS2-Titel vorgestellt, die ich mit meiner PS3 eh nicht spielen kann. Und ein Rendertrailer von God of War 3 ist auch soooo vielsagend.

Man muß kein Raketenforscher sein um zu sehen, daß die Ratten das angeschlagene Schiff verlassen. Ein Pech für SONY und PS3-Besitzer, doch ein Segen für uns Xboxler.

15. Oktober 2008 | Autor: AssKikaX