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Frei Schnauze: 1200 MS Points sind zuviel!

Der Monat April ist zu Ende, der Monat also, der uns die Days of Arcade beschert hat und damit so viele 1200 MSP Titel wie nie zuvor. VGCharts veröffentlicht nun die Verkaufscharts der XBLA Spiele im vergangenen Monat und diese Tabelle zeigt eines ganz klar: 1200 MSP sind ein Preis, den die wenigsten Spieler für ein Acrade Spiel zu zahlen bereit sind.

Erinnern wir uns: Microsoft verkündete vor einiger Zeit sein dreistufiges Preismodell für XBLA: Der Einstiegspreis von 400 MSP sollte für kleinere Spiele und 1:1-Umsetzungen von Acrade Klassikern gelten, 800 MSP sollte der „normale“ Preis für ein XBLA Spiel sein und nur die sogenannten „Premium Titel“ sollten 1200 MSP kosten. Zusätzlich wurde die 1600 MSP Preisstufe angekündigt, die in Ausnahmefällen für Ausnahmespiele zu zahlen wären.
Anfangs ging diese Rechnung auch auf: Es erschienen Spiele zu 400 und 800 MSP, Penny Arcade war der 1600 MSP Ausreißer und für herausragende Spiele wie Braid, Portal oder auch Street Fighter 2 Turbo HD Remix wurden die 1200 MSP verlangt – schöne heile Xbox Live Arcade Welt also.
Leider blieb dieses Gefüge nicht lange intakt: Immer mehr Entwickler wollten ihre Titel für 1200 MSP als „Premium Titel“ an den Mann bringen. Angefangen bei Death Tank, fand der Preiswahn in den letzten zwei Monaten seinen Höhepunkt: Mit R-Type Dimensions, Flock, Are you smarter than a 5th Grader, Lode Runner, Banjo Tooie und VooT erschienen so viele 1200 MSP Titel wie nie zuvor. Entsprechend gespannt war man auf die Verkaufszahlen.
Und wenn sich eines sagen lässt, dann das Microsoft und die Entwickler mit ihrem Vorhaben die 1200 MSP als Preis durchzudrücken gescheitert sind! Was sich in den Wochen nach Release bereits bei R-Type und Death Tank gezeigt hat  bestätigt sich auch im April: Die Xbox 360 Besitzer sind nicht bereit für normale Titel 1200 MSP zu zahlen.
Hier einige Beispiele der 1200 MSP Spiele:

  • Flock konnte in 22 Tagen nur knapp 4000 Einheiten verkaufen und landet damit auf Platz 73
  • Lode Runner hat in 8 Tagen immerhin gut 5700 Einheiten abgesetzt und landet auf Platz 58
  • R-Type Dimension hat im kompletten April ganze 1600 Einheiten verkauft: Platz 108, ebenso enttäuschend hier, dass seit Release gerade mal  46.000 Einheiten verkauft wurden
  • Death Tank verkaufte seit Erscheinen gerade mal 17.500 Einheiten.

Zum Vergleich:
Ein „richtiger“ 1200 MSP Titel wie Castle Crashers verkaufte sich im April knapp 70.000 mal und seit Erscheinen über 640.000 mal.
Es gab aber auch den einen oder anderen 800 MSP Titel bei den Days of Arcade:

  • Outrun Online Arcade verkaufte sich in 15 Tagen über 31.000 Mal: Platz 17 der Charts
  • Dishwasher: Dead Samurai verkaufte sich in 22 Tagen fast 43.000 Mal: Platz 9

Das gleiche Bild bei den „einfachen“ Umsetzungen: Das 400 MSP teure UNO verkaufte sich fast 46.000 Mal, das doppelt so teure Uno Rush dagegen konnte gerade einmal 9.800 Einheiten absetzten.
Deutlich zu sehen ist, dass der normale Xbox 360 Benutzer absolut nicht bereit ist eine 50 %ige Preiserhöhung bei XBLA Titeln zu akzeptieren. Ist man bei 800 MSP durchaus noch bereit auch einen Fehlkauf zu riskieren, sieht dies bei 1200 MSP ganz offensichtlich anders aus.
Den Entwicklern muss klar werden, dass sie mit dem 1200 MSP Preisschild eine ganz andere Konkurrenz haben: Für die umgerechnet 15€ bekommt man bereits gebrauchte, vollwertige Xbox 360 Spiele oder aber ein Xbox Original vom Marktplatz. Solange die Qualität der Spiele dort nicht mithalten kann ist das Unterfange zum Scheitern verurteilt.
Aber auch Microsoft muss sich fragen lassen, was man damit bezweckt. Natürlich ist der Gewinn, den MS pro verkaufter Einheit bei 1200 MSP erhält, größer – Unter dem Strich dürfte man trotzdem an den 43.000 Einheiten Dishwasher mehr verdient haben als an den 4.000 verkauften Flock!
Den richtigen Weg könnte Twistet Pixel aufzeigen: Ihr Erstling „The Maw“ hat sich mittlerweile beachtliche 90.000 Mal für 800 MSP verkauft – Zusätzlich hat man aber auch an den drei Level als DLC für je 100 MSP gut verdient. So kommt man als Publisher an einen höheren Erlös, ohne den Preis des Spiels anzuheben – Für 1200 MSP mit den drei Zusatzleveln als Paket hätte The Maw wahrscheinlich nicht mal die Hälfte der Einheiten verkauft.
Microsoft muss nun schnell handeln und den Entwicklern klar machen, dass es durchaus auch in ihrem Interesse ist einen Preis von 800 MSP einzuhalten. Andernfalls torpediert man nicht nur seinen eigenen „XBLA Premium“ Gedanken, sondern muss sich auch auf empfindliche Einbrüche der Verkäufe und damit der Erlöse aus den XBLA Spielen einstellen.

Quelle

4. Mai 2009 | Autor: Stargaze

Kommentare

  1. Eine Xbox 1 Vollversion kostet 1200MSP.
    Eine Spiel-Erweiterung mit einigen extra Std. kostet 800 – 1600MSP.

    Ein Arcade Spiel kostet 400 bis 1200MSP … wo ist der Fehler ? ^^
    Es kann nicht sein das ein Minispiel genau so viel kosten darf wie eine vollwertige Vollversion.

    Da muss mal langsam ein lämpchen bei m$ auf gehen. Genau wie mit dem DLC … es sollte kein DLC kostenpflichtig zum Download angeboten werden für Inhalt der bereits auf der DVD ist (Need for Speed, Resident Evil 5, Fable 2 etc.).

  2. Sehr guter Artikel, kann ich alles nur unterschreiben. Ich persönlich bin durchaus bereit mal 800 Punkte auszugeben, aber 1200?! No way! Und V3n3 hat sowas von 100%ig Recht! Dieses „ist schon auf der dvd“-freigeschalte ist ein unding!
    Bei Street Fighter IV ging es ja noch, das war ja kostenlos. Aber Resi?! Nä!

  3. Ganz der Meinung von meinen beiden Vorsprechern. Was zur Hölle soll das?! Selbst 800 Ms Points sind schon 10€, das muss man sich mal klar machen, dass das schon ne menge Holz ist, aber jetzt für jedes Billige Arcade Game schon 1200 MS Points (15€) bezahlen zu müsssen, geht echt überhaupt nicht. Ich fand es damals ja, mal ganz abgesehen von den Spielen wie Resi 5 u.ä. dass das Castle Crasher Premium Theme nicht umsonst hochgeladen werden durfte eine Frechheit. Schwach Microsoft, wirklich schwach.

  4. Erst mal zur Klärung: Wo bezieht VG Chartz diese Zahlen her? Sind die von XBLA ebenso geschätzt wie die anderen Verkaufszahlen?

    Der Artikel beschränkt sich zudem allein auf die Meinung, dass einzig der Preis der Grund sei, dass sich ein Spiel nicht verkaufen würde. Das ist doch sehr kurzsichtig gedacht. Da gibt es noch sowas wie Produktqualität, Geschmack der Leute sowie verfehlte Produktpolitik.

    Warum verkauft sich ein Uno Nachfolger denn nicht besser? Liegt es wirklich nur am Preis oder vielelicht eher daran, dass den Leuten das einfache Spiel reicht und sie nicht noch ein weiteres brauchen? Der Käufer hat zudem auch die Möglichkeit, alle diese Spiele auszuprobieren. Das mag für den einen Titel ein Vorteil sein, für einen anderen kann es sich aber auch als Nachteil herausstellen. Stichwort Erwartungshaltung, Qualität und Geschmack.

    Desweiteren trifft es manche Titel härter als andere, wenn sie zu einem falschen Zeitpunkt herausgegeben werden. Wenn z.b. im gleichen Zeitraum anderere Top Titel erscheinen oder die Leute gerade weniger an dem Genre interessiert sind.

    Jetzt einfach alles billiger zu machen, sehe ich nicht als die Lösung. Nur deswegen verkaufen sich nicht plötzlich alle Spiele viel besser. Es ist zum Großteil einfach Pech, wenn man nicht die richtigen Produkte zur richtigen Zeit anbietet bzw unvermögen, wenn man schlechte Qualität abliefert. Hinzu kommt die nun schon sehr große Auswahl an Titeln, durch die man kaum noch durchsieht.

    Letztendlich ist es wie mit den „richtigen“ Spielen. Die einen verkaufen sich besser, die anderen schlechter. Und da ist der Preis nicht der einzige Grund dafür.

  5. VGChartz, beziehungsweise der Analyst der die Zahlen liefert analysiert wohl die Gamertags und welche Arcade Spiele dort neu auftauchen. Sicherlich keine 100 %ig perfekten Zahlen aber ein Trend lässt sich dort durchaus ablesen.

    Natürlich wäre es keine Lösung „alle Spiele einfach biller zu machen“. die Frage ist aber, wie im Artikel gestellt: Sind wirklcih alle 1200 MSP Spiele „Prmium Titel?“. Meiner Meinung nach ist Flock! Im Moment das beste Beispiel: Puzzlespiele gehen auf XBLA immer, nette Grafik, nettes Gameplay. Ich wette für 800 MSP hätte man wesentlich mehr Einheiten verkauft.

    Auch Uno ist so ein Beispiel: Das mittlerweile mehrere Jahre alt Original verkaufte sich im April sich um den Faktor 4,6 besser als die neue und doppelt so teure Version.

    Es sricht ja nichts gegen XBLA Titel die 1200 MSP kosten, momentan entsteht nur der Eindruck, dass man versucht diesen Preis als neuen Standardpreis zu etablieren – Und das hat definitiv nicht geklappt.

  6. ich denke es ist definitiv ein preisanstieg im arcadebereich zu spüren und der umfang der entsprechende arcade titel variert deutlich bei gleich hohem preis!

    wenn man mal den €-Preis, dem spielspaß und der spieldauer gegenüberstellt, so muss man doch den verantwortlichen ein wenig dekadenz unterstellen.

  7. Achja, und deshalb sind auch bereits alle Dialoge von „Knothole Island“ auf der DVD ?
    Dazu kommen noch die Locations … is ja nich komisch oder sowas 😛

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