Codemasters präsentiert natürlich auch eine spielbare Version von F1 2010 welches am 23. September erscheinen wird. Nach den letzten Rennspielen aus diesem Haus (Grid, Dirt 2) konnte man von einem grafisch gelungenen Spiel ausgehen, die Frage war nur in wie weit eine realistische Simulation herauskommt.
In der Demo können wir ein Rennen über eine Runde in Istanbul fahren, zuerst sitzen wir in der Box, über den Bildschirm der vor uns gefahren wird können wir uns Informationen aufrufen und Änderungen an den Reifen und dem Setup vornehmen.
Ein Blick nach rechts zum Mechaniker und ein „Start Engine“ Kommando später rollen wir aus der Box und in die Startaufstellung, wir starten vom 21. Startplatz. Die Startampel schaltet auf Rot, als sie ausgeht geben wir Vollgas – Und kreiseln aufgrund der kalten Reifen von der Strecke. Spätestens hier merkt man, dass zumindest in höheren Schwierigkeitsgraden und mit ausgeschalteten Fahrhilfen ein angenehmer Realitätsgrad herrscht.
Also nochmal, diesmal geben wir vorsichtiger Gas, schalten früher und rasen die Startgerade entlang. Das Geschwindigkeitsgefühl ist dank der nochmals verbesserten Dirt 2 Engine fantastisch. Die Kurse und vor allem die anderen Wagen sehen fast fotorealistisch aus.
Das Fahrgefühl erinnert sehr stark an das gute alte Grand Prix 4, also durchaus realistisch ohne übertrieben schwer zu werden, nach einigen Kurven bekommt man aber ein sehr gutes Gefühl davon in einem Formel 1 Wagen zu sitzen.
Die KI Konkurrenz fährt genau wie im realen Vorbild größtenteils auf der Ideallinie, versucht sich aber auch an Überholmanövern.
Dann passiert es, in Turn 6 verpassen wir den Bremspunkt und schießen übers Kiesbett in den Reifenstapel. Das Ergebnis: Unsere Nase ist ab und auf den Reifen sammelt sich sichtbar Kies. Diese Beschädigungen merkt man sofort am Fahrverhalten, der Wagen wird auf der Vorderachse extrem unruhig, es dauert 2-3 Kurven bis der Dreck von den Reifen ist und wir halbwegs wieder etwas Grip haben. Entsprechend angeschlagen kommen wir als letzter ins Ziel.
Alternativ hätten wir auch die Rückspulfunktion nutzen und den Unfall ungeschehen machen können.
Leider gab es keine Möglichkeit die Interaktionen rund ums Rennen selber auszuprobieren, die auf der Messe gezeigten Videos machen aber einen sehr guten Eindruck, Motorhomes und Interviews mit realistisch dargestellten Fahrern wie Lewis Hamilton passen einfach besser in den Formel 1 Zirkus als in die Rally WM.
Fazit:
F1 2010 kann nicht nur grafisch sondern auch in Sachen Fahrphysik punkten. Während Einsteiger mit zahlreichen Fahrhilfen und natürlich der Rückspulfunktion einen sehr leichten Einstieg bekommen überzeugt das Spiel Profis durch ein realistisches Fahrmodell, Setupmöglichkeiten und Fahrzeugschäden die auch wirklich Auswirkungen auf das Auto haben. Es sieht so aus als habe Codemasters tatsächlich einen würdigen Nachfolger für das altehrwürdige Grand Prix 4 in der Pipeline.
[xrr rating=10/12 label=“Gamescom Eindruck:“ display_as=fraction_stars fraction_separator=“ / „]