ReCore

Genre: Action-Adventure Publisher: Microsoft Studios
Termin: 13. September 2016 Entwickler: Armature Studio, Comcept
Preis: 39,99 € (UVP) Games Store Link

ReCore ist ein perfektes Beispiel für ein Spiel, das nahezu jedes Element für einen Tripple-A-Titel beinhaltet, aber durch eine verfrühte Veröffentlichung in einem nicht ganz polierten Zustand auf den Markt kommt. Die Entwickler von Armature Studio und Comcept hatten sehr gute Ideen für diesen Titel, allerdings sind leider einige Elemente auf der Strecke verloren gegangen.

Im Kern ein gutes Spiel …

Wir spielen die junge Joule, die aus einem Cryo-Schlaf erwacht und sich auf dem sandigen Planten „Neu Eden“ wiederfindet. An unserer Seite ist der Kern-Bot-Hund „Mack“. Er begleitet uns bei der Untersuchung und Behebung von Fehlfunktionen der Terraforming-Anlagen. Auf dem Weg freunden wir uns noch mit weiteren Kern-Bots an, die uns beim weiterkommen helfen. Schnell merken wir aber auch, dass nicht alle Kern-Bots friedlich sind.

Gegen diese können wir uns mit einem Laser-Gewehr wehren, was zunächst nur weiße Laser verschießt. Im weiteren Verlauf schalten wir weitere farbige Laser frei, die effektiver gegen entsprechend gleichfarbige Gegner sind. Später gibt es dann auch vereinzelnd Gegner, die nicht den regulären vier Laserfarben entsprechen – das zwingt uns dann zwischen den verschiedenen Farben zu wechseln und zu schauen, welche Farbe den meisten Schaden anrichtet. Wenn wir dann im fordernden Kampf gegen Bots genügend Schaden gemacht haben, können wir uns entscheiden: Entweder wir zerstören den Bot und sammeln dadurch Crafting-Materialien für bessere Rüstungen unserer Bots oder aber wir ernten den Energiekern der Gegner per Greifhaken in einem spannenden, kleinen Tauziehen-Minispiel. Diese Kerne können wir dann mit den Kernen unserer Bots fusionieren und somit die Fähigkeiten verbessern.

Der eigentliche Fokus von Recore liegt allerdings nicht auf Joule, sondern vielmehr auf unseren Begleiter-Bots. Jeder Begleiter hat einen einzigartigen Kern den wir im späteren Verlauf in unterschiedliche Roboterrahmen stecken können. Sie unterstützen uns im Kampf mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten, auch wenn wir ihnen keine weiteren Befehle geben können, ausser welchen Gegner sie angreifen sollen. Ausserhalb der Kämpfe helfen uns die Begleiter-Bots beim finden vergrabener Items, bei freiräumen neuer Passagen oder beim Überwinden großer Abgründe. Der Mix der verschiedenen Fähigkeiten hat mir sehr gut gefallen und das erkunden der leider recht trostlosen Welt hat mir Spaß gemacht. Immer wenn ich dachte, ich hätte alles erkundet, finde ich doch noch einige Bereiche die ich nur mit bestimmten Bots erreichen konnte.

So müssen wir für einige Dungeons die richtigen Begleiter-Bots mitnehmen, um diesen überhaupt meistern zu können und die wichtigen prismatischen Kerne zu erhalten. Nur mit diesen Kernen können wir weitere Dungeons freischalten und das Spiel beenden. In den Dungeons muss man entweder immer schwerer werdende Sprungpassagen absolvieren oder stärker werdende Gegnerwellen erledigen.

… aber mit schweren Macken.

Bei den Sprungpassagen ist es mir sehr oft passiert, dass ich in einen Abgrund fiel und danach nicht auf einer sicheren Plattform zurückgesetzt wurde, sondern direkt im Abgrund ohne eine Chance auf Rettung – Extrem Frustrierend! Mir blieb nur das Neuladen des Dungeons. Zudem wird ReCore zum Ende hin verdammt Schwer und mir wurde dadurch leider die Lust am Beenden des Abenteuers genommen.

An solchen, ja schon fahrlässigen Macken merkt man, dass ReCore eine Perle hinter einer Kruste aus Dreck ist. Einige Texturen und die Beleuchtung wirken unfertig. Manchmal sehe ich keine Sandtextur sondern nur eine weisse Fläche, weil das Licht zu hell darauf scheint und keine weiteren Details zu sehen sind. Zudem wirkt der Sand sehr flach. Ich hatte stets den Eindruck, dass ReCore eigentlich ein 360-Titel ist oder ein früher One-Titel – von Current-Gen-Grafik ist leider fast nichts zu sehen. Deshalb verwundern mich die extrem langen Ladezeiten, die trotz Day-1-Patch locker die 3 Minuten knacken konnten. Hier bleibt einfach nur der fade Beigeschmack, dass ReCore vielleicht verfrüht auf den Markt kam und die Perle noch etwas poliert werden müsste.

Zusammenfassung

  • Fairer Preis
  • Fordernde Kampfmechanik und Sprungpassagen
  • knuddelige Mech-Begleiter wachsen ans Herz
  • Frei erkundbare Hub-Welt
  • Interessante Hintergrund-Story
  • Sehr lange Ladezeiten
  • Hub-Welt optisch abwechslungsarm
  • Falsch platzierte Rücksetzpunkte in Dungeons
  • Zum Ende hin bockenschwer
  • Hohes Frustpotenzial

Fazit von AssKikaX

Es tut mir im Herzen weh, dass ich mit ReCore mit seinen frischen Ideen, guten Konzepten und hohem Potenzial auf Grund vieler Schwachpunkte leider einfach nicht warm werde. Extrem lange Ladezeiten, unfertige Texturen, falsch platzierte Rücksetzpunkte, zufällige unsichtbare Wände und durchdringbare Plattformen – alles Kleinigkeiten, die es verhindern, dass ReCore zu einem Spitzentitel aufsteigt, den es im Kern eigentlich verdient hätte.

Der Inhalt ist nicht verfügbar.
Bitte Beachte den Info-Banner unten.

Vielen Dank an Microsoft für das Bereitstellen eines Testmusters.

27. September 2016 | Autor: AssKikaX