Dragon Age: Inquisition

Genre: Fantasy-Rollenspiel Publisher: Electronic Arts
Termin: 20. November 2014 Entwickler: Bioware

Nach mehr als 3 Jahren will Bioware mit Dragon Age: Inquisition zurück auf den Rollenspiel-Thron und verlorenes Vertrauen bei den Fans zurückgewinnen – nach meiner Meinung ist das vollends geglückt!

Ein würdevolles Dragon Age

Der neueste Teil der Dragon-Age-Serie verzichtet gewollt auf die „3“ im Titel, um mit dem Untertitel „Inquisition“ eine deutliche Verbindung zum Erstling „Origins“ zu schlagen. Denn während Dragon Age: Origins von Kritikern und Rollenspielern gefeiert wurde, bekam Dragon Age 2 von beiden Lagern eine Links und Rechts gescheuert. Das Problem waren in erster Linie eine, im Vergleich zu Origins, langweilige Story und immergleiche Areale, die man viel zu oft durchqueren musste.

Ich kann Entwarnung geben, denn was Bioware mit Inquisition abgeliefert hat ist ein würdiger Nachfolger zu Origins und reicht vom Inhalt und der Spielwelt locker an Skyrim heran! Nach über 110 Stunden (ja, einhundertundzehn!) und vier Wochen dauerzockerei habe ich endlich keine offene Quest mehr im meinem Tagebuch, alle Gebiete erkundet und mich mit allen Mitstreitern angefreundet – und ich bereue keine einzige Sekunde.

Komplizierter Anfang

Bevor ihr eure ersten Schritte in Inquisition macht, empfehle ich jedem auf der entsprechenden Webseite die Vorgeschichte zu personalisieren. Diese wird per EA-Konto synchronisiert, weil Spielstände von Origins oder Dragon Age 2 nicht übernommen werden können. Mich hat die Personalisierung in etwa eine Stunde gekostet, da wirklich viele Faktoren abgefragt werden. Ich kann es aber wirklich jedem empfehlen, der die Vorgänger gespielt hat – vorrausgesetzt, man erinnert sich noch in etwa, welche Entscheidungen damals bei bestimmten Situationen getroffen wurden. Wieso diese Funktion aber nur über eine Webseite möglich ist und nicht ins Spiel integriert wurde, ist nicht nachvollziehbar. Alternativ kann man auch auf die Standard-Vorgeschichte zurückgreifen.

Wie bei jedem Rollenspiel ist danach die Charaktererstellung an der Reihe. Aussehen, Geschlecht, Stimme und Klasse sind dabei frei wählbar. Auf unterschiedliche Prologe wie in Origins müsst ihr leider verzichten. Dafür stehen euch nun neben Menschen, Zwergen und Elfen auch die gehörnten Qunari zur Auswahl. Ich hatte mich für einen stumpfen Menschen-Krieger entschieden.

Viel zu tun

Über die Story möchte ich nicht allzu viel verraten. Ich möchte nicht verraten welche Charaktere man (wieder-)trifft oder andere Sachen spoilern. Man muss die Geschichte einfach selbst erleben und durch seine Entscheidungen formen. Zwar bleiben die Konsequenzen teilweise gering, aber an dem ein oder anderen Punkt bereute ich eine vor Stunden getroffene Entscheidung dann doch. Eure Entscheidungen haben sogar Einfluss auf die Begleiter, die im schlimmsten Falle die Party verlassen und nicht mehr wieder kommen. Zum Glück blieb mir dieses Schicksal in meinem Durchlauf erspart.

Bioware-typisch sind die Begleiter allesamt vielschichtig, und haben viel über sich zu erzählen. Auch abseits der Dialoge quatschen sie viel und sprechen miteinander während man in der Gegend herumläuft. Das sorgt für lebendige Charaktere. So wuchs mir nach und nach sogar die total freche und rotznäsige Elfen-Schurkin ans Herz. Für jeden Begleiter gibt es zudem spezielle Nebenquests, die diese dann wieder stärker an euch binden und für den ein oder anderen WOW-Moment und Tiefe sorgen.

Das Quest-Design ist überwiegend genauso abwechslungsreich wie die riesige und vollgestopfte Spielwelt. Von regnerischen Küsten, zu tiefen Wäldern, schneebedeckten Bergen und trockenen Wüsten – für den Entdecker in mir, gab es haufenweise Zeug zu erledigen und zu erforschen. Dabei sind die Gebiete nicht eine grosse, zusammenhängende Spielwelt à la Skyrim, sondern in sich geschlossen. Jedes Areal ist aber so gross, dass diese zusammen locker mit Skyrim mithalten können.

So wunderschön

Eines der Highlights ist ohne Zweifel aber der Kampf gegen die 10 verschiedenen hohen Drachen. Diese sind so, wie man sich Drachen wünscht: groß, majestätig und tödlich. Nur mit einem hohem Charakterlevel oder richtiger Taktik lassen sich diese erlegen. Und jedes Mal fand ich es traurig, diese schönen Kreaturen doch umlegen zu müssen. Da die Drachen so groß und massiv sind leidet sogar die Umgebung darunter: Bäume fallen um wie Streichhölzer, Felsen zerbersten in tausende Bruchteile. Die Frostbyte-2-Engine zeigt was sie kann und sorgt für plastische, schuppige Haut, butterweiche Animationen und effektreiche Flammenstöße.

Generell ist Dragon Age: Inquisition wunderschön. Die idyllischen Wälder mit dem sanft durch das Blätterdach brechende Sonnenlicht sorgen für eine friedliche Atmosphäre, die im krassen Kontrast zu den effektreichen, kunterbunten und brachialen Zaubern und Schwerthieben in Kämpfen stehen. So müssen Fantasy-Welten heute aussehen. Von den Texturen, über die Level-Architektur, bis hin zur Lichtstimmung und den Magie-Eeffekten protzt die Grafik statt zu kleckern.

Da verzeihe ich dem Spiel auch den einen oder anderen Fehler. Bei mir traten, allerdings sehr selten, Bugs mitten in Dialogen auf. So sprach mein Gegenüber einfach nicht mehr weiter. Einzige Abhilfe war das Überspringen des Gesprächs – sehr ärgerlich. Einmal stürzte das Spiel sogar komplett ab, aber da ich jeder Zeit und überall speichern konnte, war der Rückschritt nicht allzu groß.

Zusammenfassung

  • Wunderschöne Optik
  • Bombastische Kampf-Effekte
  • Gigantische Spielwelt und massig Inhalt
  • Viele Entscheidungen
  • Interessante Charaktere
  • Wiedersehen mit bekannten Charakteren
  • Epische, packende Story mit vielen Wendungen und Überraschungen
  • Tolle deutsche Lokalisierung und Sprecher
  • Exzellenter Soundtrack
  • Hoher Wiederspielwert
  • Sehr wenige, aber nervige Bugs
  • Konsequenzen der Entscheidungen nicht immer erkennbar

AssKikas Fazit

Verabschiedet euch von Freunden und Familie. Dragon Age: Inquisition zieht euch in seinen Bann und lässt so schnell nicht mehr los. Ideal also für die langen Winternächte und die Ferienzeit. Fans von Origins, Rollenspielen oder sogar Game of Thrones machen mit Dragon Age: Inquisition nichts falsch.

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17. Dezember 2014 | Autor: AssKikaX